Die Sängerin kehrte schon vor Jahren den USA den Rücken. Jetzt hat Tina Turner die Schweizer Staatsbürgerschaft angenommen und möchte ihren langjährigen deutschen Partner Erwin Bach ehelichen.

Zürich. Gerard Depardieu hat es vorgemacht, Tina Turner macht es nach - jedoch aus anderen Gründen: Die 73 Jahre alte US-Sängerin (“Private Dancer“) hat die Staatsangehörigkeit gewechselt und ist ab sofort Schweizerin. Nachdem sie bereits vor einiger Zeit die Staatsbürgerschaft ihrer Wahlheimat beantragt hatte, holte sie sich jetzt ihren Schweizer Pass ab. Nun wolle sie auch endlich ihren langjährigen deutschen Lebenspartner Erwin Bach (57) heiraten, berichtete die Schweizer Zeitung „Blick“ am Mittwoch.

Bach habe Turner am Montag zur Entgegennahme des roten Passes mit dem weißen Kreuz begleitet. Um Schweizerin zu werden, musste die Rock-Ikone, die seit 1995 in der Alpenrepublik lebt, bei einer Privatlehrerin für die „Aufnahmeprüfung“ büffeln und unter anderem Deutsch lernen. Allerdings nicht Schweizer-, sondern Hochdeutsch, wie sie der Zeitung sagte. „Schwyzerdütsch wäre nochmal komplizierter.“

Das Lernen habe sich aber gelohnt: Problemlos habe die Amerikanerin, die in der Zürichseegemeinde Küsnacht wohnt, der Bürgerrechtskommission auf Deutsch zum Beispiel alle sieben Bundesräte (Minister) der Schweizer Regierung nennen können. Den Schweizer Pass können Ausländer beantragen, wenn sie im Laufe ihres Lebens insgesamt mindestens zwölf Jahre in der Eidgenossenschaft gelebt haben.

Turner schätzt die Privatsphäre in der Schweiz

Turner fühle sich seit langem mit der Schweiz verbunden, erklärte ihre Kommunikationsagentur. Die Sängerin, die sich nach ihrer letzten Konzerttournee 2009 aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen hatte, schätze die Privatsphäre, die ihr in der Schweiz gewährt werde. Amerikanerin durfte sie trotzdem bleiben – in der Schweiz kann man ohne Einschränkungen alle vorherigen Pässe behalten.

Eine Rückkehr ins Musikgeschäft hat die in Nutbush (Tennessee) geborene Turner übrigens erst kürzlich so gut wie ausgeschlossen: „Ich genieße es, überhaupt nicht mehr zu arbeiten oder aufzutreten“, sagte sie unlängst der „Vogue“. Doch sie sagte auch: „Ich warte auf die Inspiration, denn ich weiß, dass sich viele Menschen wünschen, dass ich wieder etwas mache.“