Bei “Volle Kanne“ sprach Rudi Assauer erstmals im TV über seine Alzheimer-Krankheit. Tochter Bettina und Werner Hansch unterstützten ihn.

Düsseldorf. Die dicke Zigarre und der Aschenbecher stehen im ZDF-Studio schon bereit. Doch Rudi Assauer lässt das Rauchen erstmal bleiben. Der ehemalige Fußball-Manager gibt sich in seinem ersten Fernsehinterview nach Bekanntwerden seiner Alzheimer-Erkrankung bescheiden. "Rundum geht es mir gut“, sagte Assauer am Freitag in der ZDF-Sendung "Volle Kanne“. "Ich denke, dass es besser wird und dass es schon besser geworden ist.“

Assauer trägt ein graues Jackett, darunter ein hellblaues Hemd. Mit hängenden Schultern sitzt er zwischen seiner Tochter Bettina und Sportreporter Werner Hansch. Vater und Tochter zeigten sich erleichtert, die Krankheit endlich öffentlich gemacht zu haben. "Dieses 'ihn schützen müssen' ist jetzt nicht mehr da“, sagte Bettina Michel. "Also wenn er sich morgen mit jemandem unterhält und er kennt ihn nicht, dann weiß derjenige, ok, ich muss ihm Hilfestellung geben.“ Assauer lebt bei seiner Tochter in Gelsenkirchen.

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Der Fußball-Kommentator und langjährige Freund Assauers, Werner Hansch, berichtete, wie er von der Krankheit des Schalke-Urgesteins erfahren hat. Es sei nach einem gemeinsamen Abend bei Assauer zu Hause gewesen. "Und dann hab ich es ihm gesagt: Ich habe den Eindruck, mit deinem Kopf stimmt irgendetwas nicht mehr“, erinnert sich Hansch. Was folgte, sei ein sehr bewegender Augenblick gewesen. "Er bekam fast einen krampfartigen Weinanfall. Er ist mir um den Hals gefallen und sagte: Ich weiß es. Ich weiß es doch!“

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Am vergangenen Dienstag war bekanntgeworden, dass Assauer seit Jahren an Alzheimer leidet. Das Interview war am Donnerstag in Düsseldorf aufgezeichnet worden. Am Ende der Aufzeichnung steckt Assauer dann doch noch die Zigarre an. Es ist ein vertrautes Bild, aber nicht mehr der alte Rudi Assauer.