Die Bandbreite der Modelle ist in dieser Saison vielfältig. In Sachen Muster sind vor allem Tiermotive im Kommen. Ansonsten geht der Trend zu mehr Stoff und mehr Zierde. Männer sollten die Finger von knappen Speedos lassen!

Bikini, Tankini, Monokini, Badeanzug – die Bandbreite der Badesachen für die Frau ist im Sommer 2014 vielfältig wie nie. Doch letztlich ist erlaubt, was einem gefällt und steht. Für Frauen, die gerne mehr zeigen wollen, sind Bikinis und Monokinis das richtig. Letztere sind Bikinis, nur dass ihre Ober- und Unterteile durch einen schmalen Steg miteinander verbunden sind. Doch auch Badeanzüge und Tankinis, deren Oberteil einem Spaghettiträger-Top ähneln, sind beliebt.

Die Oberteile gibt es in allen möglichen Variationen: Mit klassischem Triangel-Top, trägerlos als Bandeau und mit breiteren Neckholdern. Neu ist der sogenannte Butterfly-Schnitt. Hier besteht das Oberteil aus einer Kombination aus Schale und Neckholder. Ganz so freizügig wie vor kurzem noch sind die Modelle aber nicht mehr. Mehr Stoff ist gefragt: „G-Strings und String-Tangas, wie sie noch bis vor ein paar Jahren getragen wurden, sind out“, erläutert Maria Hans, Personal Stylistin aus Hamburg. „Grundsätzlich hat man auf Messen und Laufstegen viele Badeanzüge und Retro-Bikinis gesehen“, ergänzt Alexander Radermacher, Fashion Director des Messeveranstalters Igedo Company in Düsseldorf. Retro heißt dabei: Höschen mit hohem Bund und Triangel-Oberteil im Stil der 50er Jahre.

Diese Modelle wie auch Tankinis, deren Oberteile den Bauch bedecken, kommen vor allem Frauen mit üppigeren Kurven entgegen. Denn aktuell sei vor allem der perfekte Halt der Bademode wichtig, sagt Maria Hans. Es wird geformt und gequetscht: Push-ups sorgen für ein tolles Dekolleté, und sogenannte Format-Badeanzüge mit Unterfutter bringen die Figur in Form, erläutert Simone Piskol, Einkaufsberaterin aus Dresden.

Die Bademodelle zieren gezielt gesetzte Stoffaussparungen, transparente Netzeinsätze, Raffungen, Schnürungen sowie kleine Details wie Kettchen, Anhänger und Perlen. Die Farben und Muster sind eher natürlich. Von unschuldigem Weiß über zartes Rosé und kräftigen Himbeerfarben bis hin zu Aqua- und Grüntönen ist alles dabei, zeigt der Blick in die Kollektionen. Neonfarben, die in der vergangenen Saison noch sehr angesagt waren, sehe man in diesem Jahr höchstens noch in Mustern – vorzugsweise in der Kombination mit Schwarz, sagt Piskol.

Die Muster selbst sind vielfältig: Es gibt Pünktchen, Streifen, Karos und die für Bademoden nach wie vor beliebten Tier- und Blumenmuster. Auch den allgemein trendigen Ethno- und Azteken-Look finden die Frauen in den Bademoden-Kollektionen. Neu sind Tiermotive wie Flamingos, Papageien oder Krokodile.

Die anstehende Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) dient daneben als Inspiration. Badehosen für Männer sind zum Beispiel in den Landesfarben der südamerikanischen Fußballnation gehalten sowie mit Flaggen und tropischen Motiven versehen. Wer kein Fußballfan ist, findet bunt karierte Badeshorts sowie gemusterte und gestreifte Modelle. Im Trend liegen Blautöne. Alexander Radermacher hat in den Kollektionen alle Längenvarianten entdeckt – nur die knappen Speedos sollten im Schrank bleiben, sind sich alle Mode-Experten einig.

Ein besonderes Augenmerk richten Hersteller laut der Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“ (Sonderausgabe „Bodywear“, Sommer 2014) in diesem Jahr verstärkt auf sogenannte Cover-ups wie Kaftane, Tuniken, Kofferkleider, Sarouel-Hosen oder Jumpsuits. Sie werden über die Modelle zum Baden gezogen, auch abseits von Strand und Pool getragen und heben so die Grenzen zur Oberbekleidung nahezu auf.

In Sachen Accessoires seien vor allem Strohhüte stark im Kommen, sagt Maria Hans. „Nicht nur aus optischen, sondern vor allem auch aus praktischen Gründen als Sonnenschutz.“ Große Taschen, bunte Armreifen und Sandalen komplettieren den Beach-Look.