... sagen 81 Prozent der untreuen Männer. Wenn sie sich da mal nicht irren

Zur Diagnose einer partnerschaftlichen Krisenlage kann durchaus die Frage eines Eheberaters beitragen: „Unterhalten Sie sich mit Ihrem Mann, wenn Sie Sex haben?“ Sollte die Antwort dann lauten: „Nein, der hat sein Handy auf der Baustelle immer aus“, dann wird die Sache vermutlich aufwendiger.

Nach einer aktuellen Umfrage der Partnervermittlung Victoria Milan – die sich wohlgemerkt auf Menschen in fester Beziehung spezialisiert hat – wären 81 Prozent der Männer total überrascht, wenn sie ihre Frauen beim Seitensprung erwischen würden. Dieses Ergebnis bestätigt den Witz, bei dem ein Mann seine Frau in flagranti mit einem anderen ertappt und brüllt: „Was macht ihr denn da??“ Und seine Frau zum Lover meint: „Siehst du – ich hab dir doch gesagt, der hat von Sex keine Ahnung.“ 52 Prozent der 8246 befragten Männer begründeten ihr Vertrauen in die weibliche Treue mit der festen Überzeugung, dass ihre Frau gar „nicht der Typ für eine heimliche Affäre sei“. Da aber der perfekte Mann-Ersatz – eine EC-Karte, die den Müll runterträgt – erst in der Entwicklung ist, verwandeln sich erstaunlich viele Frauen in genau diesen Typ. Andere Umfragen ergaben, dass die Frauen aufgeholt haben und dass das Untreue-Verhältnis Mann/Frau jetzt etwa gleich ist. Es war Marlene Dietrich, die beteuerte, fast jede Frau wäre gern treu. Es sei nur schwierig, einen Mann zu finden, dem man treu sein könne. Männer glauben an die Treue ihrer Frauen; aber viele glauben ja auch, dass die Rente sicher ist oder dass uns die Straßenmaut nichts kosten wird. Es gibt sogar Männer, die sich treuherzig freuen, wenn sie überraschend nach Hause kommen und im Schlafzimmer fremde Männerkleidung finden – die glauben, ihre Frau wolle sie mit den schönen Sachen überraschen. Oder solche, die sich nicht wundern, wenn sie von Hamburg nach Köln ziehen und immer noch denselben Briefträger haben.

Der irische Schriftsteller Brendan Behan meinte einmal, eheliche Treue sei nur reine Gewohnheit. So, als gehe man immer zum Einzelhändler – obwohl es jede Menge Großmärkte gibt.