Fleischfans nehmen kein Blatt vor den Mund: 92 Prozent der Veganer fühlen sich veräppelt und verkohlt

Fleischesser sind hoch angesehene Menschen. Das erkennt man schon daran, dass in England Beefeater die Kronjuwelen bewachen. Die Fleischeslust hat also eine lange Tradition. Aber immer mehr Freunde der fleischlosen Ernährung finden das tierische Vergnügen nicht zum Schießen komisch. Zwar zieht die deutliche Mehrheit von Mitessern ein blutiges Roastbeef einem Veggie-Burger vor. Doch allmählich verschieben sich die Gewichte. Das führt zu schweren gesellschaftlichen Verwerfungen.

Fleischliebhaber nehmen kein Blatt vor den Mund, während Veganer es gern verschlingen. Genießer tierischer Produkte können während des Kauens seelenruhig mit ihrem Hund über die Sternekoch-Zubereitung von Pansen und Geflügelherzen plaudern. Aber auch die meisten Veganer haben kein Mitleid mit der Ernte. Nur wenige, die auf Möhren schwören, beichten dem Salat ihr schlechtes Gewissen: „Hab ich dir beim Schnibbeln wehgetan? Hat der Essig dich verätzt?“

Wer dagegen ein Steak in die Pfanne haut, tut dies auch gern mit Andersessenden. Eine nicht genmanipulierte Umfrage des Informationsportals vegan.eu unter mehr als 1000 Pflanzenkostverwertern ergab ein erschreckendes Bild. Mehr als 92 Prozent der Befragten gaben an, Diskriminierung wegen ihrer rein pflanzlichen Ernährung erfahren zu haben. Am häufigsten beklagt wurden Verspottung (92,1 Prozent), der Vorwurf des Extremismus (71,7) und die Forderung, ein nicht veganes Gericht zu essen (48,5). Seltener berichtet wurde über allgemeine Beschimpfungen (24,9), Vorwürfe des Kindesmissbrauchs (19,7) sowie Kontaktabbrüche oder Ausladungen von Familie, Freunden und Bekannten (17,8).

Nun haben wir den Salat. Doch damit muss Schluss sein. Wer Veganer veräppelt, sie hätten Tomaten auf den Augen, muss für seine vergurkte Attacke zur Rechenschaft gezogen werden. Er schneidet sich doch nur ins eigene Fleisch. Niemand soll hinterher behaupten können, er habe Schwein gehabt.