Hasch mich! Cem Özdemir macht bei seiner Benefiz-Eisdusche ein „sanftes Statement“

Nachdem der im Mittelalter beliebte Brauch, sich zu Bußzwecken Asche aufs Haupt zu streuen, nicht zuletzt aufgrund von Öl- und Gasheizungen ein wenig aus der Mode gekommen ist, erobert nun die „Ice Bucket Challenge“ ersatzweise die globalisierte Welt.

Auch Grünen-Chef Cem Özdemir wollte nicht abseits stehen – geht es doch um den guten Zweck, Geld für die Bekämpfung der entsetzlichen Nervenkrankheit ALS zu sammeln. Der Ober-Grüne verließ sich allerdings nicht auf Fremd-Hände und goss sich den Eimer Eiswasser gleich selber über den Kopf – vielleicht eingedenk der Tatsache, dass sich ein anderer bedeutender Staatsmann namens Napoleon schließlich auch die Krone selber aufs Haupt gesetzt hat. Das Beweisvideo zeigt den gießenden Grünen auf einem Berliner Balkon. Der architektonische Charme des Hintergrundes entspricht etwa der Randbebauung von Wladiwostok. Doch nicht auf den Dusch-Kopf des Politikers konzentriert sich nun die Aufmerksamkeit der Republik, sondern auf eine unscheinbare Grünpflanze an Özdemirs rechter Flanke. Das Kraut wurde von Kundigen rasch identifiziert als Hanfpflanze – dessen privater Anbau nicht so richtig legal ist. Nun hätte Özdemir, ohnehin ein Hanfdampf in allen Gassen, zu Ausflüchten der Art greifen können, dass er Vegetarier und Grüner sei und daher prinzipiell Grünzeug an seiner Seite schätze. Und dass ein anderer bedeutender Staatsmann, George Washington, Hanf sogar in großem Stil angebaut habe und dass überhaupt Gutenberg seine erste Bibel 1455 auf Hanfpapier gedruckt habe. Doch Özdemir räumte nur freimütig ein, dass das Kraut als „sanftes Statement“ in die grobe Richtung auf eine Legalisierung von Cannabis verstanden werden dürfe.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich nun auch die Staatsanwaltschaft zu einem sanften Statement ermutigt fühlen könnte. Andererseits kann Özdemir nun vielleicht mit einer Ehrenmitgliedschaft im Deutschen Hanfverband (DHV) rechnen.