„Fifty Shades of Grey“ wird verfilmt. Leider fehlen die Höhepunkte. Ein Action-Regisseur soll helfen

Eine fesselnde Geschichte? Nun, es wird zumindest viel geknebelt im Erotik-Bestseller „Fifty Shades of Grey“, durch dessen aus horizontaler Perspektive erzählte Liebesgeschichte zwischen der schwer naiven Studentin Anastasia Steel und dem schwerreichen Geschäftsmann Christian Grey sich weltweit Millionen von Leserinnen lustvoll quälten. Höhepunkte hat das Werk der britischen Autorin E. L. James viele – nur literarisch ist auf mehr als 500 Seiten leider kein einziger dabei.

Typische Szene: „Ich schließe die Augen, blende den Raum aus, blende ihn aus... und dann die Gerte.“ Das schmerzt. Und trägt keine 90 Minuten Handlung auf der großen Leinwand. Im planerischen Vorspiel zum Film, auf den wir uns im Sommer 2014 (Das Leben kann so stöhn sein!) freuen dürfen, fiel nämlich auf, dass das Drehbuch nicht nur grau, sondern auch ziemlich mau ist. Die stärksten Verben sind da noch „hauchen“, „keuchen“ und „seufzen“, was Literaturkritiker zu der These verführte, dass das mangelnde Sprachtalent der Urheberin der weiblichen Hauptfigur zusätzliches Leid zufüge.

Jedenfalls soll es auf der Leinwand richtig zur Sache gehen, weshalb jemand angeheuert wurde, der sich mit kleinen Toden auskennt: Mark Bomback zeichnete schon für „Stirb langsam 4.0“ und für „Total Recall“ verantwortlich. Bei letzterem Streifen ging es darum – kurzer mentaler Recall –, dass die Erde nach einem mit Chemiewaffen geführten Weltkrieg verseucht ist.

Im Fall von „Fifty Shades of Grey“ gibt es bisher nur verbrannte Erde. Der bereits vorgestellte Hauptdarsteller Charlie Hunnam, der Dakota Johnson (Tochter von Melanie Griffith und Don Johnson) unterwerfen sollte, hat schon vor Drehbeginn kapituliert. Terminprobleme. Ist klar. Nun hat man ein Unterwäsche-Model zur Rolle verführt.

Falls Mann hier zum ersten Mal hört, dass Grautöne viele Seiten haben, ist er in bester Gesellschaft. So antwortete US-Präsident Barack Obama auf eine Frage nach „Shades of Grey“: „Nie gehört. Ich muss mal Michelle fragen.“