Ein Dankeschön für die tägliche Drecksarbeit: Morgen ist der „Tag der Putzfrau“

Das ist doch mal eine saubere Sache, um das in der Tat völlig unzutreffende Schmuddel-Image einer ganzen Berufsgruppe aufzupolieren: Am morgigen Freitag begehen wir feierlich auch in Hamburg den „Internationalen Tag der Putzfrau“. Es soll den „stillen Helferinnen“ – bundesweit sind es vier Millionen – gedankt werden, die meist nur dann Staub aufwirbeln, wenn die Hausherren wisch und weg sind.

Woche für Woche feudeln und saugen sich diese guten Geister durch insgesamt zehn Prozent der privaten Haushalte. Wer den Durchblick hat, wertschätzt diese Drecksarbeit häufiger als nur einmal im Jahr. Folglich ist dieser Gedenktag womöglich ungefähr so wichtig wie der „Tag des Feuerlöschers“ (10. Februar). Sie finden diese Termine ohnehin gruselig? Dann liegen Sie intuitiv genau richtig. Die Sauberfrau-Kampagne ist 2004 nämlich ausgerechnet von einer Krimiautorin erfunden worden. Hintergrund: „Karo Rutkowsky“ aus den Romanen der Essener Schriftstellerin Gesine Schulz ist Putzfrau und Privatdetektivin zugleich. Was für eine schöne Geschichte – so lange sie frei erfunden ist und es nicht die eigene „Perle“ ist, die morgens zwischen Bad und Bett rumschnüffelt.

Die Reinigungskraft an sich ist übrigens nicht nur in Büchern und Büros putzmunter. Im rheinischen Karneval ist die bodenständige Putzfrau, die mit einer Menge Witz schmutzige Wäsche wäscht und viele Politiker verbal richtig wegschrubbt, schon seit Jahrzehnten so unverzichtbar wie für Tausende die Haushaltshilfe im echten Leben.

Zumal Trendforscher herausgefunden haben, dass sich deren Position gewandelt hat: von der leisen Arbeiterin hin zur Familienmanagerin, die auch mal für die Kinder kocht und dafür sorgt, dass der Nachwuchs ordentlich was wegputzt.

Doch obwohl der „Tag der Reinigungsfrau“ politisch eine astreine Aktion ist, gibt es Alarm: Diskriminierung! Denn jede dritte Putzfrau ist ein Mann. Was soll man da sagen? Schwamm drüber. Gedankt wird allen.