Der international gefeierte Street-Art-Künstler Banksy bot seine Werke inkognito im New Yorker Central Park an. Kaum einer kaufte sie

Selbst wer Graffiti für Geschmiere und Street-Art für das hält, was allenfalls mitteltalentierte Porträtmaler in der Fußgängerzone anbieten, kennt Banksy. Beziehungsweise dessen Werke. Denn die Identität der Person hinter den auf Wänden rund um den Globus gesprühten Kunstwerken ist trotz aller möglichen Bemühungen aller möglichen Leute weiterhin ein Geheimnis.

Er ist wohl Brite, wohl Ende 30, wohnt wohl im Moment in New York. Genau dort hat Banksy, der dem ganzen Trubel skeptisch gegenübersteht, den Galeristen und Sammler gern rund um angesagte Künstler veranstalten, einen Spontanverkauf gestartet. Natürlich nicht in einer Galerie bei Sekt und Häppchen. Sondern am Rand des Central Parks, als Straßenstand. Die Bilder, für die man in Auktionen sechs-, wenn nicht sogar siebenstellige Beträge auf den Tisch legen muss, verkaufte ein älterer Herr. Für 60Dollar das Stück.

Vorher Bescheid gesagt hatte Banksy natürlich niemandem. Also hatte der grauhaarige Street-Art-Dealer auch nicht mit Kunstbeflissenen, die ihm die raren Stücke aus den Händen reißen, zu kämpfen. Sondern nur mit Langeweile. Erst nach drei Stunden, so zeigt es ein von Banksy online gestelltes Video, findet sich überhaupt eine Interessentin, die zwei Bilder für ihre Kinder erwirbt und einen Nachlass von 50 Prozent herausschlägt. Am Ende des Tages belaufen sich die Gesamteinnahmen auf 420 Dollar.

Unbestätigten Gerüchten zufolge sollen sich auch noch Tage später lange Schlangen von heulenden und wehklagenden Galeristen durch den Central Park ziehen, während Auktionatoren aus aller Welt Bittschriften an die Geheimdienste richten, um zumindest die Identität der glücklichen Käufer aufzudecken.

Und Banksy? Sitzt wohl irgendwo in New York und kommt aus dem Lachen kaum mehr heraus.