Max-Planck-Forscher entwickeln Parfüm für die Partnersuche. Aber bitte nicht zu viel davon

Liebe, hieß es einmal, gehe durch den Magen. Ganz falsch! Die wirkliche Zuneigung führt direkt durch die Nase eines Menschen. Deutsche Wissenschaftler haben jetzt ein Parfüm entwickelt, das Menschen bei der Partnersuche attraktiver machen soll. Das synthetische Duftwässerchen entspricht dem ganz persönlichen Körpergeruch. Und der soll bei der Partnerwahl eine wichtigere Rolle spielen als blaue Augen, Sixpack oder vollständige Kopfbehaarung, berichten die Supernasen vom Max-Planck-Institut im altehrwürdigen britischen Fachjournal "Proceedings of the Royal Society B".

Jeder Mensch hat demnach so etwas wie einen individuellen olfaktorischen Fingerabdruck. Und Frauen sollen ein Parfüm bevorzugen, das ihrem eigenen Aroma entspricht. Jetzt wissen wir endlich, was mit der Aussage gemeint ist, die Chemie zwischen zwei Menschen stimme nicht: Angela Merkel konnte Norbert Röttgen am Ende seiner Amtszeit nicht mehr riechen.

Dass die Ausdünstungen eines Menschen nun aber durch Geruchsverstärker künstlich verstärkt werden sollen, dürfte nicht jeden U-Bahn-Fahrgast erfreuen. Der Durchschnittsmann riecht kaum nach Maiglöckchen, Rosen oder grünem Apfel, sondern eher nach einem Destillat aus alten Socken, bierbefleckten Unterhemden und durchgelegener Bettwäsche. Die Schnüffler von der Stasi hatten diese Müffelei zur Meisterschaft entwickelt und Geruchsproben von Bürgerrechtlern archiviert. Nun befand der griechische Klassiker Aristophanes zwar: Ein Mann muss nicht duften, sondern männlich riechen. Aber wie riecht Testosteron?

Es wird ein Rätsel bleiben, was Julia an Romeo gerochen haben mag, Angelina Jolie an Brad Pitt, Carla Bruni an Nicolas Sarkozy. Nur bei Silvio Berlusconis Damen dürfte es der unwiderstehliche Duft von Banknoten gewesen sein. Aber wenn ein Mann eine Frau nicht mehr riechen kann, hilft auch das beste Parfüm nichts mehr, soll die wunderbare Helen Vita einmal gesagt haben. Da wird das Herz sozusagen an der Nase herumgeführt.