Polizeichef mit Biss: Im US-Städtchen Vaughn sorgt jetzt ein Schäferhund für Recht und Ordnung

In "Old Europe" beschleicht einen ja zuweilen das Gefühl, dass Amerika auf den Hund gekommen ist. Auf Vaughn, ein Städtchen im US-Bundesstaat New Mexico, trifft das zu: Dort ist gerade ein erfahrener Rauschgiftfahnder zum Polizeichef befördert worden - was nur deshalb einen "Wau-Effekt" auslöst, weil der neue Superbulle ein Schäferhund ist.

Kommissar Rex (Name: Nikka) hat den Posten von seinem bisherigen Vorgesetzten Ernest Chris Armijo übernommen, der leider ähnlich kriminell war wie die Kerle, die er ins Kittchen bringen sollte. Jetzt muss Nikka, der den Ruf hat, ein dickes Fell zu haben, in Vaughn für Recht und Ordnung sorgen. Ja, das passiert, wenn der letzte qualifizierte Polizist im Dorf ein Hund ist. Während die Bundesbehörde in der Hauptstadt Washington die Personalpolitik in der Pampa nicht so tierisch witzig findet, sind die 450 Einwohner des Städtchens ganz froh, endlich mal einen Polizeichef mit Biss zu haben.

"Hier ist eine große Menge Garnichts los", sagte der Koch der örtlichen Fast-Food-Filiale. Die Polizei habe seit Jahren niemanden mehr eingebuchtet, und der letzte Strafzettel sei im vergangenen Jahrhundert ausgestellt worden. Das dürfte der Neue genauso gut hinkriegen wie jedermann sonst, also "wie jeder Mann". Außerdem hat diese "Pfoten hoch oder ich schieße"-Drohung schon in einer Kriminalitätshochburg (Panzerknacker am Werk!) gewirkt: In Entenhausen leitete bereits in den 1940er-Jahren mit Kommissar Hunter ein Vierbeiner die Dienststelle.

Ein Vorbild? Natürlich. Wahrscheinlich haben Sie doch sowieso den Eindruck, dass Ihr Chef ein Hund ist. Warum dann nicht konsequent sein: Wer kann Kanzler? Da wird sich doch ein Wadenbeißer finden. Und in den USA hätte sich mancher schon beim ersten TV-Duell gewünscht, Barack Obama hätte "First Dog" Bo den Vortritt gelassen. Der hätte zumindest mal gekläfft.