Generalmajor Anthony Cucolo will Schwangerschaften in seiner Truppe jetzt zu einer Sache für das Kriegsgericht machen.

Das Gesetz hier bin ich! Dieser eherne Grundsatz amerikanischer Rechtskultur hat sich jetzt bis in den Nordirak verbreitet. Der Landstrich ist ähnlich unruhig wie der Wilde Westen des 19. Jahrhunderts. Und wer hier für Ordnung sorgen will, dem dürfen die Hilfssheriffs nicht abhandenkommen. So sieht es auf jeden Fall Generalmajor Anthony Cucolo, der 22 000 US-Soldatinnen und Soldaten befehligt und jetzt Schwangerschaften in seiner Truppe zu einer Sache für das Kriegsgericht machen will. Das gilt sowohl für die Kameradin, die sich den intimen Heimatschuss hat verpassen lassen, wie auch - wenn feststellbar - dem Schützen.

Die Truppe hätte zwar gerne Nachwuchs, aber eben nur schon fertig ausgebildeten. "Ich brauche jeden Soldaten, den ich habe", hat deshalb Cucolo trocken befunden. Und die juristische Heimatfront gibt ihm recht: Ein Verstoß gegen die Anordnung des Generals könnte von einem Militärgericht als Verletzung eines allgemeinen Befehls gewertet und mit ein bis zwei Jahren Haft geahndet werden. Ein Sprecher des Heeres sagte ABCNews.com, Cucolo habe wie jeder andere US-Kommandeur das Recht, nach eigenem Ermessen Regeln aufzustellen und durchzusetzen. Und auch der zivile Militäranwalt Wayne Kastel hält den Schritt für zulässig. "Damit soll den Leuten wohl kräftig Angst gemacht werden", sagte er. "Ich finde es nicht gut, aber ich würde sagen, es ist wahrscheinlich legal."

Tatsächlich hatten sich Berichte gehäuft, nach denen weibliche Soldaten absichtlich schwanger wurden, nur um nach Hause geschickt zu werden, was in solchen Fällen auch umgehend geschieht.

Wenn also ein Mann tut, was er von Natur aus tun muss, und eine entsprechende Partnerin dafür findet, müssen er und sie auch die Konsequenzen tragen. Deshalb gilt für GIs im Auslandseinsatz noch mehr als für alle anderen Menschen: Vorsicht bei der Berufs- und Partnerwahl.

Denn auf Milde sollte nicht gehofft werden. "Ich werde die Mission immer an erste Stelle setzen", beteuert General Cucolo und fügt hinzu: "Ich erwarte nicht, dass jemand, der nicht im Militär gedient hat, völlig versteht, was ich zu erklären versucht habe."

Da wollen wir blutigen Zivilisten mal nicht widersprechen und dem wackeren Krieger eine gesegnete Weihnacht wünschen. Hat ja auch irgendwie mit einer Geburt in unruhigen Zeiten in einem Land, in dem fremde Truppen stationiert waren, zu tun.