Das Max-Planck-Institut klärt eine wichtige Lebensfrage - und benötigt dafür mehr als 15 Jahre.

Immer wieder melden sich Wissenschaftler zu Wort, die behaupten: Geld macht nicht glücklich. Dabei wäre es den meisten Menschen lieber, diese Forscher ließen sie bei einem Langzeitexperiment mitmachen unter dem Motto "Wie fühle ich mich wirklich - mit einer Million auf dem Konto?"

Doch schon diese Frage scheint falsch gestellt. Denn das Geld kommt von alleine - wenn man erst mal glücklich ist. So jedenfalls lautet das überraschende Credo der Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Ökonomik in Jena. In einer Langzeitstudie über 15 Jahre beobachteten sie Wohlstand und Lebenszufriedenheit und stellten fest: Wer sich glücklich fühlt, kommt besser voran, findet leichter eine gute Stelle und hat mehr Geld.

Das klingt wie ein modernes Märchen. Leider geht die Geschichte brutal weiter und klärt uns auf: Das Glück mit dem Geld ist schnell wieder futsch. Ist der Wohlstand erst gestiegen, sinkt die Lebensfreude gleich wieder, zitiert die "Apotheken Umschau" die Forscher: "Die Menschen gewöhnen sich an erfreuliche Umstände und verlangen nach mehr."

Bleibt ein tröstlicher Aspekt: Ob wir tatsächlich glücklich sind, ist nicht an unserem Kontostand abzulesen. Noch schöner klingt der Umkehrschluss: Auch mit Miesen auf dem Konto kann man glücklich sein. Der Direktor der Psychiatrischen Uniklinik Ulm, Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, verweist auf Studien in den USA, wo auch nach der Verdoppelung des allgemeinen Wohlstandspegels die Menschen keinen Deut glücklicher geworden sind.

Woher aber kommt nun das Glück? Tief aus unserem Innern, meinen die Wissenschaftler.

Und wie können wir unsere Glücksgefühle wecken? Erst durch Beziehungen zu anderen Menschen werden wir glücklich, meint der Professor aus Ulm. Von denen könne man - im Gegensatz zum Geld - nie genug haben.

Das allerdings ist im Zeitalter von Kachelmann-Schlagzeilen auch wieder erklärungsbedürftig.