Hamburg.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat in Hamburg an die G20 appelliert, die Partnerschaft mit dem afrikanischen Kontinent voranzutreiben. „Afrika hat absolute Priorität“, sagte Juncker. Es seien genug Gedichte über Afrika geschrieben worden, jetzt müsse gehandelt werden. In diesem Zusammenhang verwies Juncker auf eine Investitionsoffensive der EU in Höhe von 44 Milliarden Euro zur Unterstützung Afrikas.

Mit Blick auf die Vereinbarungen beim Pariser Klimaschutzabkommen, sagte Juncker, man dürfe nicht hinter die Abmachung zurückfallen. „Was wir heute für den Klimaschutz tun, beugt den Fluchtursachen von morgen vor. Was wir heute unterlassen, beschleunigt die Flucht aus den von Trockenheit betroffenen Gebieten.“ Das Thema Klimaschutz müsse mit aller Ernsthaftigkeit betrieben werden.

Zur Bekämpfung einer drohenden Hungersnot am Horn von Afrika gibt die EU-Kommission selbst weitere 60 Millionen Euro. „Millionen Menschen können kaum genug Nahrungsmittel für sich und ihre Familien beschaffen“, erklärte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Christos Stylianides, in Brüssel. „Mit diesem neuen Paket können die Hilfsorganisationen, mit denen wir zusammenarbeiten, ihre Maßnahmen weiter verstärken und Not leidenden Menschen lebensrettende Hilfe leisten.“ Die Hilfe ist für Menschen in Somalia (40 Millionen), Äthiopien (15 Millionen) und Kenia (5 Millionen) gedacht. Etwa 17 Millionen Menschen benötigen laut EU-Kommission dringend Nahrungsmittel, um überleben zu können. In den Ländern herrscht anhaltende Dürre, zudem breitet sich die Cholera aus.

Das Geld soll in die Nahrungsmittel-Nothilfe sowie in die Behandlung von Mangelernährung fließen. Auch Projekte zur Wasserversorgung, zum Schutz der Viehbestände und für Vorsorge vor Epidemien werden unterstützt. Eingerechnet der neuen Mittel hat die EU seit Jahresbeginn fast 260 Millionen Euro humanitäre Hilfe für das Horn von Afrika geleistet.