Schützen kann sich jeder. „Ein großes Thema sind sogenannte Steighilfen“, sagt Alexandra Klein, Chefin der Soko „Castle“. Also bauliche Voraussetzungen, die Einbrecher nutzen, um in obere Etagen und an höher gelegene Fenster zu kommen. „Dazu gehören die im Garten liegende Leiter oder die Regentonne.“ Fenster sollten beim Verlassen des Hauses geschlossen, Türen abgeschlossen werden.

Das Abschließen von Türen ist besonders wichtig. Professionelle Einbrecher können lediglich ins Schloss eingeschnappte Türen mit einfachen Mitteln öffnen. „Auch der Schuppen im Garten und der Schuppen des Nachbarn sollten abgeschlossen sein“, rät Alexan­dra Klein. „Viele Einbrecher machen sich nicht einmal mehr die Mühe, Einbruchswerkzeug mitzubringen. Das besorgen sie sich vor Ort.“

Ein Experte für klassische Sicherungen ist Horst-Günther Bienek vom Sicherheitscenter Kri-Bie. Die meisten Einbrecher kommen nach seiner Einschätzung nach wie vor durch die Tür. „Dass ist nach unserer Erfahrung bei etwa 60 Prozent der Einbrüche so.“ Auch Fensterbohrer kommen wieder zum Einsatz. „Eine Zeit lang wurde hauptsächlich aufgehebelt. Meist mit großen Schraubendrehern“, sagt der Fachmann.

Jetzt werde wieder vermehrt gebohrt. Dabei benutzen die Täter einen geräuschlosen Handbohrer, mit dem sie ein Loch in den Fensterrahmen bohren. Durch dieses Loch wird ein Draht eingeführt, mit dem der Fenstergriff hochgezogen und so das Fenster entriegelt wird. Dagegen helfen abschließbare Fenstergriffe. „Am sichersten ist es, ein Fenster einzubauen, das sich ganz verriegelt“,sagt Bienek.

Im Harburger Binnenhafen wird derzeit an einer Hightech-Lösung für den Einbruchschutz gearbeitet. Dort hat die Firma Optonaval eine Sicherheitsleuchte entwickelt, in der – je nach Bedarf – mehrere Elemente zusammengestellt werden können. „Die neueste Entwicklung ist ein Modul mit drei kleinen Wärmebildkameras. Damit kann ein Bereich von 360 Grad um die Leuchte herum abgedeckt werden.“

Die Kamera werde über das Smartphone bedient, sagt Inhaber Peter Stelljes. Das Auslösen von Hundegebell oder grellen Lichtblitzen zur Abwehr von Einbrechern gehört ebenso zur Palette wie eine hochauflösende konventionelle Kamera, Bewegungserkennung mit automatischer Benachrichtigung auf das Handy und Sensortechnik, über die per Fingerabdruck Zugangsberechtigte identifiziert werden.

Wer sich genau und unabhängig zum Einbruchschutz beraten lassen will, für den hat Polizeisprecher Timo Zill den passenden Tipp. „Unsere Mitarbeiter in der Kriminaltechnischen Beratungsstelle sind kompetente Ansprechpartner, die auch verschiedene Möglichkeiten der Einbruchssicherung vorstellen können.“ Die Anlaufstelle befindet sich im Gebäude des Polizeikommissariats 14 an der Caffamacherreihe.

Beratungstermine können telefonisch montags bis freitags von 10 Uhr bis 16 Uhr oder per E-Mail unter kriminalberatung@polizei.hamburg.de vereinbart werden. Die Mitarbeiter der Beratungsstelle sind ausnahmslos langjährig erfahrene Polizisten der Schutz- und Kriminalpolizei. Umfangreiche zusätzliche Schulungen versetzen die Beamten in die Lage, individuell auf Fragen zur Sicherheit einzugehen.