Hamburg. Ob auf Reisen, beim Konsum oder bei der Ernährung – die einfachsten Tipps

Sie wollen ökologisch leben, wissen aber nicht, wo Sie anfangen sollen? Das Abendblatt sprach darüber mit Thilo Pommerening, Referent für Klimaschutz beim WWF. Hier einige seiner Tipps:

Bus und Bahn statt Flugzeug
Im Durchschnitt erzeugt jeder Bundesbürger pro Jahr elf Tonnen Kohlendioxid (CO2), das den Treibhauseffekt und damit die Erderwärmung fördert. Ein erheblicher Teil davon entfällt auf die Mobilität, also die Nutzung von Flugzeugen, Autos, Bussen und Bahnen. Flugreisen verursachen die meisten Emissionen. Reisen nach Argentinien, Japan oder Neuseeland bieten sicher großartige Erlebnisse, aber sie belasten das Weltklima erheblich mehr als etwa Städtetrips mit Bus und Bahn. In der Stadt sollte man möglichst oft aufs Rad umsteigen. Ein CO2-Rechner im Internet zeigt, wie Sie Ihre Klimabilanz verbessern können: www.wwf.de/co2-rechner

Saisonal essen, regional einkaufen
Von allen Nahrungsmitteln tragen Fleisch und Milchprodukte am stärksten zum Treibhauseffekt bei. Vor allem die Erzeugung von Rindfleisch verursacht große Mengen an Methan – durch die Flatulenzen der Tiere, aber auch durch den Anbau und Transport von Futtermitteln. Besser ist die Klimabilanz bei Biofleisch, unter anderem weil für die Futtermittelproduktion Biodünger benutzt wird. Vorziehen sollte man Biofleisch aus regionaler Produktion, weil dadurch die Transportwege kurz sind. Auf Biohöfen werden die Tiere oft besser behandelt als in konventionellen Betrieben. Noch mehr geholfen ist der Umwelt, wenn man möglichst oft auf Fleisch verzichtet und vegetarische Alternativen vorzieht.

Obst und Gemüse sollte man möglichst saisonal kaufen – Erdbeeren etwa von Juni bis August, weil sie dann bei uns unter natürlichen Bedingungen wachsen. Am besten stammen sie von Landwirten aus der Region, dann sind die Transportwege kurz. Der Verzehr von Freilandsorten belastet das Klima neunmal weniger als der Verzehr von Tomaten oder Gurken aus beheizten Treibhäusern. Biogemüse hat eine bessere Klimabilanz, weil für den Anbau weniger künstlicher Dünger genutzt wird, der sehr energieintensiv in der Herstellung ist. Einen Saisonkalender gibt es unter www.wwf.de/saisonkalender

Nicht jedes Holz ist öko
Ob Taschentücher, Bücher, Bleistifte oder Gartenmöbel – vorzugsweise sollte man Holzprodukte kaufen, die das FSC-Zeichen tragen und somit aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft stammen. Bei Papierwaren ist der Blaue Engel ein gutes Siegel. Mit diesem Kaufverhalten schützt man Wälder und Klima – Wälder binden große Mengen an CO2.

Plastiktüten meiden, Abfall trennen
Auf Einwegplastiktüten sollte man ganz verzichten und stattdessen Mehrwegtragetaschen aus Recyclingkunststoff, Beutel aus Baumwolle oder einen Rucksack nutzen. Wer seinen Müll trennt, trägt dazu bei, dass die Stoffe effizienter recycelt oder für die Produktion von Biogas und Kompost genutzt werden können.

Sparsame Elektrogeräte kaufen
Für Elektrogeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen und Trockner gilt: Kaufen Sie möglichst ein Gerät der Effizienzklasse A+ bis A+++. Ein A++-Gerät verbraucht unter Umständen nur halb so viel Strom wie ein A-Gerät.