Die Frage vieler Bürger, welche Auswirkungen das HSH-Desaster auf ihr Umfeld hat, lässt sich zwar noch nicht exakt beziffern, aber eine Annäherung ist möglich: Im schlimmsten Fall müssen die beiden öffentlichen Anstalten, die Hamburg und Schleswig-Holstein gemeinsam betreiben, tatsächlich 16,2 Milliarden Euro an Krediten aufnehmen – vermutlich wird die Summe aber etwas niedriger sein. Diese Schulden würden ab 2018, also nach Verkauf oder Abwicklung der Bank, je zur Hälfte auf die beiden Länder übergehen. Abzuziehen wären davon allerdings die Erlöse aus dem Verkauf oder der Liquidierung der Bank und der Papiere, die jetzt angekauft werden sollen.

Der Senat geht davon aus, dass am Ende jedes Bundesland etwa fünf Milliarden Euro neue Schulden übernehmen muss. Daraus ergäbe sich für Hamburg folgende Rechnung: Die Verschuldung der Stadt und ihrer öffentlichen Unternehmen würde sich schlagartig von jetzt 38 auf dann 43 Milliarden Euro erhöhen. Da Hamburg derzeit Kredite zu maximal ein Prozent Zinsen aufnehmen kann, würde das eine zusätzliche jährliche Belastung von etwa 50 Millionen Euro verursachen – das entspricht etwa der jährlichen Subvention für die Staatsoper. Steigen die Zinsen aber auf drei Prozent, läge die Belastung schon bei 150 Millionen – mehr, als Hamburg pro Jahr in den Hafen investiert. Diese Summen würden jedes Jahr anfallen und müssten an anderer Stelle eingespart werden. Kumuliert ergibt sich also eine Milliarden­belastung – und die Schulden selbst müssten ja auch noch getilgt werden.

Hamburgs Haushalt steht zwar derzeit gut da und erwirtschaftet Überschüsse. Doch eine echte Rücklage für das HSH-Desaster gibt es nicht.