Hermann Hesse schrieb in seinem Gedicht “Stufen“: “Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ...“ Das rief mir gestern ein Kollege zu. Dieses Motto hat das Schweizer Architektenduo Herzog de Meuron geradezu verinnerlicht.

Die beiden in Basel Geborenen sind ihrer Heimatstadt mit dem Firmen-Hauptsitz treu geblieben, aber ihr Schaffen gleicht einer nie fertigwerdenden Baustelle. Neues Denken über Grenzen, über Seh- und Baugewohnheiten hinaus, das sind ihre Stärken. Erinnern wir uns an den Bau der Münchner Allianz-Arena. Wie ein landendes Raumschiff scheint sie über der Erde zu schweben. Überall auf der Welt entstehen Gebäude der Schweizer, wie gerade auch in Hamburg die Elbphilharmonie. Unser Autor Joachim Mischke ist nach Basel gefahren und hat mit Jacques Herzog und Pierre de Meuron gesprochen. Heraus kamen ein Rückblick und eine Vorausschau auf ihre besten Arbeiten.

Dass Hesses Motto auch für die Menschen gilt, die sich ein Tattoo nach dem nächsten stechen lassen, ist irgendwie offensichtlich. Auf einer Messe in Lübeck haben sich diejenigen getroffen, die nicht genug kriegen können von der farbigen Nadel. Sie erzählen uns, warum sie fasziniert sind von den Bildern auf der Haut, was sie bedeuten, heitere und düstere Abbilder der Seele, und warum es bei den meisten immer mehr werden.

Sehnsucht nach etwas Neuem beschleicht uns selbst alle Jahre wieder. Wenn die Umstände uns Veränderung erlauben, ist das gut, wenn nicht, schwierig, und man fühlt sich wie in einem zu engen Korsett. Anderen verändert ein Schicksalsschlag das ganze Leben, der Ehemann stirbt bei einem Autounfall, die Schwester hat Krebs. Wie geht man mit dem Schrecklichen um? Und wie nimmt man die veränderte Lebenssituation an? Der Polizeiseelsorger Andreas Schorlemmer, Bruder des DDR-Bürgerrechtlers Friedrich Schorlemmer, erklärt uns dieses schwierige "Wie?"

Ihre Diana Zinkler