Am Anfang war eine visionäre Frage. Sie lautete: Wie bringt man ein ehemaliges Speichergebäude mit einem Konzertsaal auf einen gemeinsamen Nenner?

Im Dezember 2001 setzten sich der Projektentwickler Alexander Gerárd, Jacques Herzog und Pierre de Meuron in der Bibliothek der HdM-Zentrale in Basel zusammen. Am Ende ihrer Überlegungen stand die Idee, den Kaispeicher A nicht, wie für den Neubau eines Bürogebäudes an dieser Stelle geplant, abzureißen, sondern ihn als Fundament für ein Konzerthaus zu nutzen, wie es die Musikwelt noch nicht gesehen hatte: Mit einer gläsernen Fassade und einem wellenförmigem Dach sollte eine spektakuläre Kombination aus Alt und Neu entstehen, die den historischen Bau des Architekten Werner Kallmorgen nutzt und auf seinem schlicht-markanten Äußeren aufbaut. Ihrer Arbeitsweise entsprechend fertigten die Schweizer in der Frühphase ihrer Formfindung etliche Modelle an, um sich selbst klarzumachen, wohin die Reise geht. Eine Zusammenstellung dieser Miniatur-Prototypen wurde 2006 bei einer HdM-Werkschau im Münchner Haus der Kunst gezeigt (Abbildung: Herzog & de Meuron). Die Computergraphik - hier ein frühes Stadium des Entwurfs ohne die gewölbten, individuell bedruckten Glasscheiben - zeigt, wie sich die Gedankenspiele zu einem Entwurf fügten. Im Inneren befinden sich nicht nur drei Konzertsäle, sondern auch ein Hotel und etliche Luxus-Wohnungen. Am 2. April 2007 wurde mit der Grundsteinlegung der Umbau begonnen. Die Bauarbeiten sollen 2011 abgeschlossen sein. Fest steht, dass die Elbphilharmonie im Mai 2012 eröffnet werden soll. Unklar ist jedoch, wie viel der Bau - derzeitiger Preis: etwa 323 Millionen Euro - die Stadt Hamburg dann gekostet haben wird.