Als die Amerikaner auf dem Mond landeten, habe ich geschlafen. Ich war damals 14 Jahre alt und lebte mit meinen Eltern und Geschwistern in Lübeck.

Meine Mutter war eine erklärte USA-Gegnerin und Pazifistin. Damals verbrachte sie ihre Zeit lieber auf Anti-Vietnam-Demos als vor dem Fernseher. Entsprechend skeptisch betrachtete sie die Mondlandung. Und die Tatsache, dass der ehemalige Nationalsozialist Wernher von Braun als führender Ingenieur bei der Nasa arbeitete, machte ihr das ganze Unterfangen erst recht zuwider. Bei uns wurde die Landung also nicht im Fernsehen verfolgt, geschweige denn, dass wir eine Party gefeiert hätten. Ich selbst stehe der Raumfahrt heute ebenfalls kritisch gegenüber - vielleicht geprägt durch die Haltung meiner Mutter. Ich finde, die Zigmilliarden Dollar wären sinnvoller investiert in Projekte zum Umweltschutz, zur Entwicklungshilfe und zur Völkerverständigung.