Schenken - damit ist nicht die hektische Einkaufsjagd vor Ladenschluss gemeint. Schenken soll Spaß bringen. Auch demjenigen, der schenkt. Sich Gedanken zu machen, was der besten Freundin, dem Partner oder den Enkeln gefallen würde oder womit man eine Kollegin überraschen könnte, braucht Zeit und Muße. Manchmal hat man auch blitzartig eine tolle Idee und setzt alles daran, sie rechtzeitig zu Weihnachten umzusetzen. Fest steht: Wer mit Bedacht schenkt, gibt auch immer etwas von seiner Persönlichkeit preis. Einer Studie zum Schenkverhalten der Deutschen zufolge meinen 73 Prozent der Befragten, dass ein gutes Geschenk auch den Schenker gut dastehen lässt (Befragung von 1000 Bundesbürgern im Auftrag des Ipsos-Instituts). Sind Sie der Spontankäufer, der nicht so genau auf den Preis achtet? Basteln Sie lieber etwas für Ihre Freunde und Familie? Oder liegt Ihnen die Natur besonders am Herzen? Wir haben für neun Schenk-Typen die passenden Präsente gefunden. Lassen Sie sich auf den folgenden sechs Seiten von unseren Ideen inspirieren.

Der Kreative

Basteln, backen, dekorieren - für den kreativen Schenker ist Weihnachten Hochsaison. Eine CD kaufen oder einen Schal im Internet zu bestellen, ist ihm zu einfach. Lieber verbringt dieser Typ Stunden in der Zuckerwerkstatt und verziert feine Pralinen oder stöbert nach dem passenden Stoff für eine selbst geschneiderte Schürze, die er dann zum Schluss noch mit gestickten Initialen versieht. Und damit liegt der Kreative genau richtig. Die Studie zum Schenkverhalten der Deutschen ergab nämlich auch, dass 78 Prozent der Befragten sich am meisten über Geschenke freuen, bei denen sie merken, dass sich der Schenker vorab intensiv Gedanken gemacht hat. Auch wer handwerklich nicht so begabt ist, kann mit kreativen Ideen punkten, wie die folgenden Geschenktipps zeigen.

Der Patriot

Dieser Geschenketyp liebt seine Stadt und hält auch zu Weihnachten die Fahne mit dem Stadtwappen hoch. Er fühlt sich emotional mit seiner (Wahl-)Heimat verbunden. Seine Hymne, "Hamburg, meine Perle" von Lotto King Karl, treibt ihm jedes Mal aufs Neue Tränen der Rührung in die Augen, so stark identifiert er sich mit seiner Stadt. Produkte aus und über Hamburg stehen auf seiner Wunschliste ganz oben, und natürlich bedenkt er auch Familie und Freunde am liebsten mit hanseatischen Goodys. Auf dieser Seite findet er ganz sicher die passenden Geschenke für sich und andere.

Der Wohltätige

Schenken und spenden ist in diesem Jahr ein großer Trend. Besonders Edelmarken wie beispielsweise Gucci und Armani haben sich den karitativen Gedanken auf die Logos geschrieben und beteiligen Stiftungen an ihren Verkaufserlösen. Wer also nicht nur etwas Schönes, sondern gleichzeitig auch etwas Sinnvolles zum Weihnachtsfest verschenken möchte, hat eine große Auswahl an Taschen, Uhren, Schmuck, Kosmetik und Kleidung. Einige der schicken Charity-Produkte haben wir hier abgebildet. Weitere Anregungen, wie man sinnvoll Geld ausgeben kann, bekommen Sie auf Seite 9 - bei den Tipps für den "Big Spender".

Der Intellektuelle

Am liebsten liest dieser Schenk-Typ gute Bücher, und er hat ein Faible für edle Schreibtischkultur. Dementsprechend gern verschenkt der Intellektuelle "Nervennahrung" und feines Schreibgerät. Er ist auch einer der Wenigen, der noch handgeschriebene Weihnachtskarten (zum Beispiel von Waltraud Bethge) an Freunde und Familie verschickt. Nicht als Kritik, sondern vielmehr als intelligente Anregung dienen Geschenke wie "Gehirn-Jogging" oder ein Sprachenübersetzer. Denn diese Dinge findet der Intellektuelle selbst richtig gut. Insofern schenkt er genau das, was er persönlich auch gern hätte oder schon hat. Eine ideale Voraussetzung dafür, dass die Überraschung unter dem Weihnachtsbaum gut ankommt!

Der Genießer

Dieser Typ genießt mit allen Sinnen. Gutes Essen, edle Weine, aber auch schöne Musik oder eine wohltuende Massage bereiten ihm körperliches und seelisches Wohlbehagen. Verzicht ist dem Gourmet ein Graus, lustvoll leben seine Philosophie. Daher hat der Feinschmecker auch gern mal ein paar Gramm zu viel auf den Rippen. Kalorienzählen ist eben nicht sein Ding. Genussmittel wie Tabak, Kaffee, Tee, Schokolade verzehrt - und verschenkt er bevorzugt.

Der Stilbewusste

Das Beste ist gerade gut genug für den stilvollen Schenker. Geld spielt keine Rolle, denn wenn er sich und anderen wirklich mal etwas gönnt, lässt er es gleich richtig krachen. Ganz oder gar nicht lautet seine Devise. Genauso großzügig wie er zu sich selbst ist, bedenkt er auch seine Liebsten mit edlen Düften, teurem Schuhwerk und einzigartigen Schmuckstücken. Er beweist Gespür für das richtige Geschenk. Gern darf es auch mal etwas Ausgefallenes, wie ein USB-Stick mit Swarovski-Steinen, sein.

Der Verspielte

Sport ist sein Hobby - allerdings ausschließlich vor dem PC. Hier kann er sich so richtig austoben. Ob Sport-, Strategie- oder Kriegsspiel - er kennt in jedem Segment die neuesten Entwicklungen. Die Konsole liegt ihm geschmeidig in den Händen, wenn er sich hochkonzentriert durch die Level einer unbekannten Fantasy-Welt aus Bits und Bytes kämpft. Für seine nichtvirtuellen Freunde liegen - wie sollte es anders sein - die neuesten Spiele unterm Weihnachtsbaum. Für jedes Alter findet er die richtige Software. Und man kann sicher sein, dass er noch Heiligabend zu seiner Waffe greift, dem Joystick, und den Beschenkten zwischen Stollen und Gänsebraten zu einem Wettkampf herausfordert.

Samurai und Elefanten

Da man davon ausgehen kann, dass auch in diesem Jahr die weiße Pracht zur Weihnachtszeit mal wieder eher spärlich ausfallen wird und damit Schneeballschlachten wohl kaum stattfinden werden, muss sich das Strategenherz anderswo austoben. Da kommt das neueste Add-on zu Microsofts "Age of Empires III" gerade recht. "The Asian Dynasties" entführt den Spieler - wer hätte es gedacht - nach China, Japan und Indien. Bannerarmeen, Samurai und Kriegselefanten harren der Befehle ihres Kriegsherren - des Spielers eben. Die Völker errichten Städte, Kasernen und gewaltige Verteidigungsanlagen, bevor es in die Schlacht geht. Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad ist der Computer Kanonenfutter oder ernst zu nehmender Gegner. Ab einem Alter von zwölf Lenzen darf der Stratege tätig werden, Jüngere sollten dann eben doch mit Schneebällen vorliebnehmen.

Großer Kampf der Götter

Für entspannende Unterhaltung im Kerzenschein dürfte "Ankh - Kampf der Götter" sorgen, wenn auch nicht bei den beiden Helden des Adventures, Thara und Assil. Deren gerade errichtetes Domizil fackelt nach einem Meteoritentreffer nämlich ab. Grund für den überaus warmen Regen aus luftleeren Höhen scheint eine Meinungsverschiedenheit der ägyptischen Götter zu sein, die um die Regentschaft der Welt streiten. Der Gott des Chaos, Seth, hat gute Chancen, diesen Wettstreit zu gewinnen, was den Ägyptern nicht unbedingt zum Vorteil gereichen muss. Also sehen sich Assil und Thara genötigt einzugreifen. Viel Witz, pointierte Dialoge und knifflige Rätsel dürften junge und jung gebliebene Abenteuerfreunde vor dem Monitor fesseln. Das Spiel hat grünes Licht für alle - ohne Altersbeschränkung.

Sport mit der Stahlkugel

Sollte "Speedball 2 - Tournament " unter dem Weihnachtsbaum liegen, ist es mit der Beschaulichkeit nicht weit her. In dem futuristischen Sportspiel geht es darum, dem Gegner eine Stahlkugel ins Tor zu schleudern. Dieser wird das jedoch mit heftigem körperlichen Einsatz seiner schwer gepanzerten Mannschaftsmitglieder verhindern wollen. Zwar tragen die Teams keine Waffen, im Kampf um den Ball ist aber alles erlaubt, was wehtut. Im World Wide Web gibt es bereits Ligen, die den Online-Speedballer zur munteren Blutgrätsche einladen. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) gibt dieses Spiel ab sechs Jahren frei.

Fall für Sherlock Holmes

Was wohl in der Londoner Baker Street 221B unter dem Weihnachtsbaum liegt? Vielleicht eine Lupe oder ein Beutel feinen Pfeifentabaks? Das wird wahrscheinlich ein Geheimnis bleiben. Ein anderes gilt es zu lüften in dem Adventure "Sherlock Holmes jagt Arsène Lupin" . Der französische Frauenheld und Meisterdieb Lupin muss seine Heimat verlassen und flieht in die britische Hauptstadt. Dort verkriecht er sich nicht etwa kleinlaut, sondern fordert den Meisterdetektiv Sherlock Holmes heraus. Der Spieler muss Holmes helfen, den Diebstahl von fünf Symbolen englischer Überlegenheit zu verhindern, den der Langfinger selbstgefällig in einem Brief angekündigt hat. Pfiffige Sechsjährige dürfen dem Detektiv helfen.

Gas geben bis zum Anschlag

Alle Jahre wieder schmeißt Electronic Arts seine Standardartikel in neuer Gewandung auf den Softwaremarkt. Unter anderem auch die frische Version von "Need for Speed" mit dem Untertitel "Pro Street" . Durfte man in den Vorgängern der Rennspielserie mit seinem getunten Sportwagen durch fiktive Städte schraddeln und illegale Rennen veranstalten, ist man nun auf genehmigte Asphaltstrecken beschränkt. Natürlich gibt es daher auch keine Verfolgungsjagden mit den Ordnungshütern. Was bleibt, ist trotzdem Fahr- und Tuningspaß pur. 55 Karossen vom japanischen Reiskocher bis hin zum Luxussportwagen warten auf optische und technische Optimierungen. Diese kosten natürlich Bares, das man sich bei weltweiten Rennveranstaltungen verdienen darf. Ist die Kasse gut gefüllt, kann man mit Spoilern, Schürzen, Motoren und Lacken die Leistung und das Fahrverhalten verbessern und seinem Boliden eine einmalige Optik pinseln. Für die verschiedenen Fahrmodi, wie Drag (möglichst schnell eine Viertelmeile zurücklegen), Drift (hier bringt das schlingernde Heck ordentlich Punkte) oder Speed (Gas geben bis zum Anschlag) braucht man leider auch verschiedene Automobile. Das treibt die Barschaft aus dem Portemonnaie. Aber warum nimmt man all diese Strapazen auf sich? Um den Jungnickel Ryo Watanabe vom Rennkönigthron zu stoßen. Wer aber nicht nur dem virtuellen Gegner die Stirn bieten möchte, kann sich online mit Gleichgesinnten messen. Wie auch immer sich der Lenker der Pixel-PS-Schleudern auch entscheidet, weihnachtliche Besinnlichkeit wird dabei nicht aufkommen. Nach Meinung der USK dürfen schon Sechsjährige mit "Pro Street" für die ferne Führerscheinprüfung üben.

Der Trendige

Dieser Schenker weiß immer, was gerade angesagt ist - auf der Skipiste, auf Reisen oder bei Wohnaccessoires. Geschmack hat der Trendige, keine Frage. Und Geiz kann man ihm auch nicht vorwerfen, denn seine Geschenkideen lässt er sich etwas kosten, ob das die neue Uhr mit Digitalanzeige eines New Yorker Designers ist oder ein kuscheliges Kaschmirkleid. Er oder sie legt viel Wert darauf, mit einer Geschenkidee auch einen guten Eindruck zu hinterlassen und macht sich allein deswegen im Vorfeld viele Gedanken. Trotzdem macht der trendige Schenker manchmal einen Fauxpas, zum Beispiel, wenn er einem Kaffeetrinker die Teeglaswärmer schenkt. Na ja, das kann schon mal passieren... Sie sind halt so schön!

Der Naturfreund

Grüne Wälder, plätschernde Bäche und das Zwitschern der Vögel lassen das Herz des Naturfreundes höher schlagen. Er engagiert sich im örtlichen Umweltverein oder für den heimischen Tierschutz. Den Weihnachtsbaum holt er sich im Pflanzkübel, damit er ihn nach dem Fest wieder in den Wald pflanzen kann. Nicht Lametta sondern Strohsterne schmücken seine Tanne. Seine nachhaltige Lebensweise zeigt sich auch in der Wahl der Präsente: Spielzeug aus deutschen Holzarten oder Pflegeprodukte aus natürlichen Stoffen.

Zusammengestellt von Thorsten Ahlf