Nicci French: Bis zum bitteren Ende Bertelsmann, 415 Seiten, 19,95 Euro

Als Fahrradkurier bringt Astrid Päckchen - und scheinbar auch Unglück. Denn dort, wo die junge Londonerin läutet, gibt es Tote. Zwei Frauenleichen hat die Heldin in Nicci Frenchs Psychothriller "Bis zum bitteren Ende" auf diese Weise aufgefunden. Eine dritte lag zwischen Mülltonnen in Astrids Nachbarschaft. Dass der Meuchelmörder im direkten Umfeld zu finden ist, wird schnell klar. Alle sechs Mitbewohner Astrids kommen infrage, und die Gruppe zerfällt angesichts der schockierenden Geschehnisse. Aus der verschworenen Gemeinschaft werden vereinzelte, verängstigte, argwöhnische Individuen. Die Polarisierung zwischen der positiv wirkenden Astrid und dem psychopathischen Mörder ist ein gelungener Kunstgriff des britischen Autorenpaares. Nacheinander werden die Ereignisse aus beider Perspektiven erzählt; dadurch wird eine Motivkette im Rückblick erklärt, die sich dem Leser sonst nicht erschlossen hätte.