Susanne Hornfeck, Qiu Xiaolong: Shanghai. Mondkuchen und Pflaumenregen

Sanssouci (Carl Hanser), 112 Seiten, 12,90 Euro.

Wenn sich zwei auf die Reise machen, eine Weltstadt wie Shanghai kulinarisch zu entdecken ... Dann kann dabei ein Buch herauskommen. Der in Shanghai geborene Qiu Xiaolong, Krimiautor, Lyriker und Kritiker, und die Übersetzerin Susanne Hornfeck haben mit "Shanghai. Mondkuchen und Pflaumenregen" ein Sammelsurium aus Kindheitserinnerungen im alten China, aus Rezepten, Restauranttipps und neuen Kostbarkeiten zusammengestellt.

Qiu Xiaolong, der vor zehn Jahren in die USA ausgewandert war, lernt seine Heimat neu kennen. Vieles ist sogar ihm fremd. Wie anders schmeckte damals doch die einfache und schnell sättigende Acht-Kostbarkeiten-Ente im "Alten Restaurant" im Gegensatz zu den Gerichten von heute, die sich aus Einflüssen aus den Regionen um Kanton, Ningbo oder Sichuan zusammensetzen. Aus dem Lokal "Gongdelin", einst der Ort, an dem Xiaolong durch vegetarisches Essen von seiner Bronchitis geheilt wurde, ist nun eine Mischung aus Restaurant und Ernährungsberatungsstelle geworden - mit chinesisch-englischer Speisekarte.

Susanne Hornfeck beschreibt diese Gegenwart als die "neue Shanghai-Küche", die geprägt ist von dem regen Austausch der Menschen und ihrer Kulturen. "Menschen aus allen Teilen des Landes ziehen hierher und werden in Shanghai eingebürgert. Warum nicht auch ihre Gerichte?", sagt sie.

Diejenigen, die die Geschichten auf den Geschmack gebracht haben, können sich gleich selbst an den Herd stellen. Nachkochen wird durch das jeweils beigefügte Rezept erleichtert. Wer nach dem Ende der Olympischen Spiele in Peking noch immer nicht genug von China hat und mehr entdecken möchte, wird dieses Buch lieben.