Telefonieren über kabellose Freisprecheinrichtungen für Handys - wie kann man am anderen Ende verstanden werden, selbst wenn man sich gerade auf der Straße befindet?

"Das Problem bei unterwegs getragenen Headsets ist der große Abstand zwischen Mikrofon und Mund", erklärt Oliver Jungklaus, Marketing Manager beim Headset-Hersteller Plantronics. "Um die bestmögliche Verständigung zu gewährleisten, wäre ein Abstand von der Breite eines Fingers notwendig, was die Nutzer schon aus ästhetischen Gründen nicht akzeptieren. Daher müssen wir den Abstand virtuell kleiner machen. Dies geschieht durch eine Digital Signal Processing (DSP) genannte Technologie. Innerhalb eines Prozessors, der in das Gerät integriert ist, werden Töne zunächst in digitale Signale umgewandelt. Gleichzeitig werden dabei jene Töne herausgefiltert, die nicht zur menschlichen Stimme gehören. Es werden also nur Laute übermittelt, die zur Stimme des Sprechers gehören. Umweltgeräusche werden automatisch unterdrückt und stören die Verständlichkeit der übermittelten Sprachbotschaft nicht mehr."

Wie funktioniert das?

"Bei den Plantronics-Headsets Discovery 665 sowie Voyager 815 und 855 kommt bei Bedarf, das heißt, wenn es in der Umgebung laut ist, eine spezielle Firmware namens AudioIQ zum Einsatz. Eine Firmware ist eine in das Gerät integrierte Software. Im vorliegenden Fall erkennt sie Frequenzen und ist in der Lage, diese einer bestimmten Quelle zuzuordnen. Das ist bei Umweltgeräuschen, die aus dem Rahmen fallen, wie einem plötzlichen lauten Knall noch recht einfach. Ebenfalls gut erkennbar sind anhaltende Töne wie etwa das Stimmengewirr auf einem Flughafen. Die Software erkennt in diesen Fällen sehr zuverlässig, was zur Stimme des Sprechers gehört und was nicht. Darüber hinaus nimmt sie in lauten Umgebungen auch Stimmharmonie und Tonlage wahr. AudioIQ bietet zwei Funktionen: Die Lautstärke beim Gesprächspartner am anderen Ende wird der Umgebungslautstärke des Sprechers angepasst, gleichzeitig werden die Hintergrundgeräusche bei Bedarf herausgefiltert - zum Beispiel wenn ein Auto direkt am Sprecher vorbeifährt."

Ist diese Technik bereits ausgereift? "Wir erzielen bereits sehr gute Ergebnisse. Vollständig lassen sich Umweltgeräusche aber noch nicht ausschalten. Unsere hauseigenen Programmierer arbeiten ständig an der Verfeinerung und Weiterentwicklung, unter anderem auch für spezifische Anwendungsgebiete wie etwa in Großraumbüros. Eine große Herausforderung ist auch die Kommunikation in einem fahrenden Auto. Aber schauen Sie sich nur einmal an, wie klein Headsets mittlerweile geworden sind, das heißt, wie weit sie vom Mund des Sprechers entfernt sind. Daran können Sie sehr gut sehen, welche Fortschritte auf diesem Gebiet bereits erzielt worden sind."


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