Er wäre so gern ein richtig ernsthafter Schauspieler. Aber Zac Efron muss tun, was die Studios von ihm verlangen. Also gibt er weiter den Liebling der Teenager. Ein 14-Minuten-Gespräch über das Erwachsenwerden.

So sieht er also aus. Der Mann, der Mädchen auf der ganzen Welt in Ohnmacht fallen lässt: 21 Jahre alt, klein und längst nicht so muskulös wie auf der Leinwand. Perfekt sitzende Strähnchen, als habe er Stunden vor dem Spiegel verbracht. Wir stehen vor Zac Efron, dem kalifornischen Sonnyboy, Sänger und Schauspieler mit dem fein geschnittenen Gesicht einer Mangafigur. Der Mann, der Wände, Federtaschen und Schulranzen zwischen Singapur und Seattle ziert.

Zac Efron ist nach Berlin gekommen, um seinen Film "17 Again" vorzustellen, in dem er einen Erwachsenen im Körper eines Teenagers spielt. Eine Rolle, die ihm etwas mehr abverlangt hat als die Filme, mit denen er bekannt wurde. Zac Efron spielte in der Disney-Komödie "High School Musical" Folgen 1 bis 3 einen singenden und tanzenden Mädchenschwarm, in den er sich nicht groß hineinzuversetzen brauchte. Er spielte einfach sich selbst. Das brachte weltweit 250 Millionen Zuschauer und ihm eine Villa in den Hollywood Hills, ein Audi-Cabrio und einen Platz unter den am besten verdienenden Jungschauspielern in Hollywood.

Schon nach Teil 1 schmiss er sein Studium. Er wollte nur noch schauspielern. Nur ist er es leid, immer nur den "Hübschen" zu mimen, wie er in einem Interview sagte. Doch die Brüche und Skandale, die man braucht, um als Charaktermime ernst genommen zu werden, gibt es bei ihm nicht. Er ist immer noch der gewöhnliche Junge aus einer kalifornischen Mittelstandsfamilie.

In Berlin ging Efron nach der Premiere wieder einmal pünktlich ins Bett. Feierte nicht im Berliner Nachtleben, sondern unternahm eine kleine Sightseeingtour, guckte sich ein bisschen Mauer an, aß etwas und verschwand danach in seiner Suite. Nur seine Mutter war stets an seiner Seite. Partys? Nur wenn es unbedingt sein muss. Alkohol? Selten. Zigaretten? No way! Diese Regeln befolgt Efron wie ein Gelübde. Viel lieber trainiert er jeden Tag im Fitnessstudio, ernährt sich gesund, lernt Rollen, liest Bücher und spielt, wenn Zeit bleibt, mit Freunden. Man muss schon mit der Lupe suchen, um einen Fehltritt im Leben des heiligen Zac zu finden. Gut. Sprechen wir also mit ihm über das Erwachsenwerden. Wir setzen uns. Er blickt gespannt, als würde gleich ein Match der Lakers beginnen. Wir haben genau 14 Minuten.

Journal:

Ihre Schauspiellehrer sagen, als Zwölfjähriger waren Sie schüchtern, aber so konzentriert bei der Arbeit wie die Älteren. Haben Sie sich damals erwachsener gefühlt als Ihre Freunde?

Zac Efron:

Vielleicht, ich hatte jedenfalls keine Angst vor Erwachsenen. Ich habe mit ihnen ungehemmt gesprochen, hing mit ihnen ab. Was soll schon Schüchternheit bedeuten? Ich konnte einfach gut mit älteren Kollegen.

Eigentlich hängen ja Jugendliche gern miteinander ab. Am liebsten ohne die Erwachsenen. Warum war das bei Ihnen nicht so?

Weiß nicht. Ich ging einfach auf sie zu und sagte: "Hi." Ich hatte keine Berührungsängste. Ich war wirklich ein verrücktes Kind.

Ging Ihnen das Erwachsenwerden nicht manchmal zu schnell? Gerade haben Sie sich ein Haus gekauft, ein teures Auto, Sie interessieren sich für Architektur - das klingt eher nach einem Daddy mit Kind und Kombi.

Mir geht es nicht zu schnell. Dafür bin ich ja jung im Herzen geblieben. Aber das Ganze ist schon seltsam. Meine Freunde fragen, ob ich eigentlich realisiere, was ich da habe. Ja, sage ich. Wir werden frühestens mit 30 ein Haus haben, sagen sie, und sind einfach nur fasziniert von meinem Ruhm. Tja, ich muss wirklich verwöhnt sein.

Während Ihrer Kindheit hatten Sie kaum Zeit für Freunde. Sie übten Rollen, spielten Theater, lernten zu singen. Hat diese Zeit Sie schneller erwachsen werden lassen?

Vielleicht. Ich war am Konservatorium ständig umgeben von Erwachsenen. Die Shows, in denen sie mitwirkten, hatten ein sehr hohes Niveau. Im Theater mochte ich die Ernsthaftigkeit, mit der gestandene Schauspieler bei jeder Performance an ihr Handwerk herangingen. Mit 12 sah ich mir ständig Musicals an. Manche Darsteller schafften es, die Songs so rüberzubringen, dass das Publikum weinte und zutiefst gerührt war. Das wollte ich auch einmal.

Gibt es etwas, das Ihnen sagt: Ich bin doch noch kein Erwachsener?

Ich bin noch kein Erwachsener, weil ich immer noch Kindersendungen im Fernsehen gucke.

Wie sind Sie, wenn Sie mal richtig schlecht drauf sind?

Dann will ich allein sein, ich mag es nicht, Wut zu verbreiten. Ich suche mir etwas, das mich zerstreut, gucke einen Film oder rufe Freunde an, die mich aus meinem Tief holen können.

Gibt es überhaupt Dinge, die Sie wirklich wütend machen?

Nein! Was wollen Sie eigentlich? Ich bin eine sehr glückliche Person. Ich bin lieber nicht wütend. Das passiert mir selten. Wenn ich Dinge zu ernst nehme, würde ich verrückt werden. Ich gehe immer einen Schritt zurück und lache über das Leben und die verrückten Dinge, die darin passieren.

Wenn Ihr Ruhm eines Tages verblassen würde, was würden Sie tun?

Meine Sachen packen und Kalifornien verlassen. Ich würde die Welt bereisen und mich treiben lassen. Ich liebe es, andere Kulturen kennenzulernen, fremdes Essen zu probieren, etwas über Rituale zu erfahren und die Geschichte eines Landes, all diese Dinge.

Während Sie fleißig waren, haben andere Jugendliche Regeln gebrochen: Partys gefeiert, Alkohol getrunken, sich geprügelt, Sex gehabt, Ärger mit den Eltern. Haben Sie den Eindruck, etwas verpasst zu haben?

Äh. Nein. Das sind Dinge, bei denen ... die ich vermieden habe, nicht zu tun ... Ich weiß grad nicht, worüber ich überhaupt spreche. In diesem Moment werde ich gerade einfach zum Rebellen, weil mich alle anstarren.

(Zac Efron wirkt sichtlich verstört. Die PR-Frau ist hereingekommen. Seine Assistentin sitzt ihm im Nacken. Das Interview soll zum Ende kommen.)

Hatten Sie Ihre Revolution wie andere Jugendliche auch?

Ja. Aber zu dem Thema gebe ich keine Interviews.