“Wann wird's mal wieder richtig Sommer und nicht so kalt und so sibirisch wie im letzten Jahr?“ Wir hatten diese Schallplatte von Rudi Carrell zu Hause. Das Cover war gelb und Rudi Carrell lachte darauf, blond, gut gelaunt.

Der Holländer erklärte uns für alle Zeiten den Unterschied zwischen einem schönen und einem schlechten Sommer, sprich Regentage im Wechsel mit Sonne, Wind und gelegentlichen Temperaturstürzen. Sommer, in denen die im Frühjahr eifrig gekauften kurzen Hosen und Kleider meist im Schrank bleiben. Wir haben jetzt fast Mitte Juli, und wird dieser Sommer noch mal so richtig schön?

Es gibt ein probates Mittel, wenn die Ferien beginnen und das Wetter zu Hause nicht mitspielen will. Koffer packen und verreisen. "Ab in den Süden ..." oder "ich will zurück nach Westerland", wenn wir diese Hits von Buddy und den Ärzten jetzt wieder vermehrt im Radio hören, stellt sich auch das Fernweh ein. Schließlich soll ein Sommer auch ein Sommer sein. Also, am Donnerstag ist es so weit, Schulferien. Für den einen bedeutet das sechs Wochen Langeweile, für andere die große Reise. In Sibylle Bergs Roman "Die Fahrt" brechen alltagsmüde Großstädter ebenfalls auf, um neue Länder kennenzulernen und vor allem das Fremde auch in sich selbst. So ist es doch, wir verreisen nicht nur, um uns zu erholen, sondern auch um wieder zu uns zu finden, um uns zu erneuern und Kraft zu tanken. All denjenigen, die vielleicht zu Hause bleiben oder die noch nicht wissen, wohin die Reise geht, sei dieses Journal ans Herz gelegt. Träumen Sie von den Hotels an der Cote d'Azur, die unsere Autorin Mariam Schaghaghi besucht hat. Von weichen, kühlen Betten, vom Blau des Mittelmeers, von dramatischen Sonnenuntergängen, von weißem Sand und lauen Nächten.

Und noch etwas Besonderes in eigener Sache: Wir haben die Suppe verabschiedet. Von jetzt an stellen uns Hamburger Konsuln ihre Lieblingsgerichte vor. Wir fangen an mit Frankreich. Womit sonst.

Ihre Journal-Redaktion