“Das ist nichts für Frauen, überlassen Sie das mal den Männern.“ Hat noch nie jemand zu Ihnen gesagt, diesen Satz? Vermutlich nicht. Keine würde...

"Das ist nichts für Frauen, überlassen Sie das mal den Männern." Hat noch nie jemand zu Ihnen gesagt, diesen Satz? Vermutlich nicht. Keine würde sich das heute noch gefallen lassen. Die Emanzipation oder sagen wir: Die Bemühung einer Reihe Frauen besonders im vergangenen Jahrhundert, auf die Rechte des weiblichen Geschlechts zu beharren und dessen Kraft, Bedeutung und Berechtigung in dieser Gesellschaft unmissverständlich klarzumachen, hat längst Früchte getragen. Mann hat sogar herausgefunden, dass die Bereicherung, die Frauen darstellen, die Bedrohung, die von ihnen ausgeht, bei Weitem übertrifft. Dass es sich wirklich lohnt, sie um sich zu haben, weil man von ihnen lernen kann. Ein Erfolg.

Fehlen also? Die Kinder. "Du bist ja noch ein Kind. Das ist nichts für dich. Wenn du einmal erwachsen bist ..." Wie oft wird das zu Kindern gesagt? Seltsam eigentlich, dass Kinder in unserer Gemeinschaft immer noch keine vollwertigen Menschen sind und behandelt werden, als würden sie erst zu solchen. Auch von Frauen.

Die meisten von uns mögen Kinder wohl (und schon das hört sich an, als würde ich von Haustieren sprechen), aber was hat das zur Folge? Wollen wir alle Kinder haben? Nein. Zu wenig Zeit, zu viel Karriere, zu wenig Mut, zu dies und zu das. Die anderen, die mit den Kindern, haben was? Viel zu wenig Zeit, zu viel Karriere, eine Menge dies und das.

Vielleicht machen wir mal alle die Augen auf und schauen genau hin. Zu den Kindern. Die diese Welt entdecken, die wir ihnen bauen. Die mit ihr ganz anders umgehen, als wir das je getan haben und die vielleicht sogar recht daran tun. Die eine neue Welt bauen, an der wir sogar Freude haben könnten. Die Wahrheiten kennen, welche wir schon vergessen haben und Fragen stellen, von denen wir nichts mehr wissen wollen. Bei dem, das sie in unserer Welt noch nicht allein können, müssen wir ihnen helfen. Dafür sorgen, dass sie zu ihrem Recht kommen, und das nicht nur am heutigen Weltkindertag. Nehmen wir uns die Zeit. Tauchen wir in ihre Welt ein. Wir können Unmengen von ihnen lernen, von diesen kleinen Menschen. Besonders, solange sie noch nicht erwachsen sind.

Ihre Stephanie Nannen