Der Botanische Sondergarten in Wandsbek ließ Garten- und Naturfreunde die Giftpflanze 2007 wählen. Sie entschieden sich mit 32 Prozent für den Roten Fingerhut Digitalis purpurea . Er gehört zur Familie der Braunwurzgewächse und wächst an Waldwegen und Knicks. Wegen seiner schönen Blüten gehört er auch in die Blumenbeete der Gärten.

Alle Pflanzenteile des Fingerhuts sind stark giftig. Schon der Verzehr von drei Blättern kann tödlich sein. Aber die richtige Dosis kann auch helfen: Aus dem Fingerhut wird das Herzmittel Digitalis hergestellt. Die Arzneihersteller nutzen allerdings den Wolligen Fingerhut aus Südosteuropa, weil sein Wirkstoffgehalt noch höher ist.

Digitalis purpurea ist eine Zweijährige Staude. Im ersten Jahr wächst eine kräftige Rosette, im folgenden Sommer ein 40-120 cm hoher Stängel mit Blättern und einer stets nach einer Seite geneigten Knospenreihe. Die etwa vier Zentimeter großen glockenförmigen roten Blüten sind innen weiß mit roten Flecken und blühen von Juni bis August. Vereinzelt gibt es Pflanzen mit weißen Blüten. In Deutschland gibt es noch den Gelben Fingerhut D. lutea und den in Süddeutschland verbreiteten gelben Großblütigen Fingerhut D. grandiflora .

Der Saathandel bietet Digitalis Purpurea als Mischungen an, in Farben von Cremegelb über Zartrosa bis Violett. Sind sie gesät, braucht es nur Geduld, denn auch die Züchtungen sind zweijährig.

Nach der Wahl ist vor der Wahl. Schon jetzt können Vorschläge für die Giftpflanze 2008 eingereicht werden. Die Kandidatenvorschläge werden bis 30. Mai entgegengenommen. Daraus werden zur Endauswahl von Juni bis Dezember je eine Staude, Kübel/Zimmerpflanze, Gehölz sowie eine ein/zweijährige Pflanze ausgewählt.

Vorschläge per Fax: 040-28 05 83 64, oder unter www.botanischer-sondergarten.hamburg.de