Am nächsten Wochenende beginnen die Herbstferien. Wenn Sie Gäste erwarten und ihnen einmal nicht das klassische Hamburg - also Alster und Jungfernstieg, HafenCity und Stadtpark - zeigen wollen, finden Sie hier ganz persönliche Tipps der Journal-Redaktion. Entdecken Sie Ihre Stadt, wie sie (noch) nicht in jedem Reiseführer steht - subjektive Vorlieben unserer Mitarbeiter sind dabei nicht zufällig, sondern beabsichtigt!

Paradies für Kinder

Der große Spielplatz in Planten un Blomen gehört zu den schönsten Kinderspielplätzen in ganz Hamburg. Nahe der Innenstadt gelegen, ist er der ideale Erholungsort für Kinder und Eltern nach einer Shopping- oder Museumstour.

Der Hit sind die riesigen ausgehöhlten Kunstoffhügel, auf denen Kinder herumklettern, rutschen und toben können. Es gibt Matschecken mit Baggern, Wasserspritzen, verschlungene Kletternetze, verschiedenste Schaukelsysteme und einen Extra-Babybereich. Außerdem gibt es auf dem bewachten Spielplatz einen beheizten Wickel- und einen Sanitätsraum.

So kommen Sie hin: Mit der U 1 bis Stephansplatz oder der S-Bahn bis Bhf. Dammtor. Im Park den Schildern "Großer Kinderspielplatz" folgen. Er liegt an der St. Petersburger Straße, gegenüber den Messehallen 9-12. Dort gibt es auch Parkmöglichkeiten. Aufsicht: 040/428 23 21 25. www.plantenunblomen.hamburg.de

Schuhe znd Alternativ-Szene

Witzige Boutiquen mit allerlei Tüttelkram und günstigen Schuhen, trendige Bars und gute, internationale Restaurants: Das finden Sie alles im Schanzenviertel , besonders in der Susannenstraße und am Schulterblatt. Bei schönem Wetter sitzt das zumeist junge Hamburger Publikum draußen. Das Viertel ist eher alternativ angehaucht, aber auf den Straßen parkt Porsche neben VW-Bus, nimmt der Punk auf den Bierbänken neben dem Yuppie Platz - das war Mitte der 80er-Jahre, in der Anarcho-Hochzeit des Viertels, undenkbar. Inzwischen ist die Atmosphäre entspannt, Sie können einen Tag abseits vom City-Stress verbringen: morgens stundenlang brunchen, nachmittags bummeln und abends zu einer Veranstaltung ins Kulturhaus 73 (Schulterblatt 73) gehen.

So kommen Sie hin: Entweder mit der S-Bahn Sternschanze oder U 3/Ausgang Sternschanze. Über die Schanzenstraße geht es rechts in die Susannenstraße, von dort zum Schulterblatt.

Kuriositäten-Kabinett

Die meisten Hamburg-Besucher wollen mal die Reeperbahn sehen - nur ist nicht jeder scharf auf Striptease. Harrys Hafenbasar ist garantiert jugendfrei, urhamburgisch und amüsant: 1954 eröffnete Harry Rosenberg auf dem Kiez sein Kabinett mit Kuriositäten, die Seeleute aus aller Welt mitgebracht hatten. Seit 1996 ist der Mix aus Museum und Trödelmarkt in der Erichstraße zu Hause. Zwar lebt Harry nicht mehr, aber sein Werk wird Ihren Besuch begeistern: von karibischen Masken über indonesische Kunst bis US-Werbefiguren ist auf kleinem Raum die ganze Welt versammelt. Kurios die Eintrittspreise: Erwachsene zahlen 2,50 Euro, Kinder 1,50 Euro (wird angerechnet); Kinder bis 6 und Ältere ab 70 Jahre frei. Harrys Hafenbasar, Erichstr. 56/Ecke Balduinstr., Di-So 12-18 Uhr. Tel. 040/31 24 82.

So kommen Sie hin: S 3 Reeperbahn, Silbersackstraße immer geradeaus in die Balduinstraße.

So nah ins Grüne

20 Minuten von der Innenstadt entfernt finden Sie eine grüne Oase, die auch an schönen Tagen längst nicht so überlaufen ist wie Stadtpark und Alsterwiesen - das Niendorfer Gehege . Die ehemalige Parkanlage mit einem Mischwald (Eichen, Buchen, Ahorn) und einem 15 Kilometer langen Netz von Wanderwegen bietet unter anderem ein Damwildgehege, eine Hundewiese und zwei Kinderspielplätze. Pferde und Reiter können 4 Kilometer Reitwege nutzen, Kinder mit Ponys reiten. Das Waldcafe Corell ist wegen Urlaubs leider erst wieder ab 1.11. geöffnet. Vielleicht machen Sie dafür mal einen Abstecher in die romantische Barockkirche am Niendorfer Markt.

So kommen Sie hin: U-Bahn-Linie 2 bis Niendorf Markt, von da 5 Minuten Fußweg. Bus 181 bis Niendorfer Gehege ab Eidelstedter Platz bzw. Schlump/Hagenbecks Tierpark.

Stadtrundfahrt für 2,50 Euro

Wenn die Straßen mal wieder verstopft sind, bietet sich eine günstige Alternative: steigen Sie doch mal in die U-Bahn und machen eine Stadtrundfahrt in luftiger Höhe. Die schönsten Ausblicke bietet die Linie U 3 . Steigen Sie am Rathaus ein, rumpeln Sie vor dem Rödingsmarkt ins Freie und genießen am Baumwall und den Landungsbrücken einen unverstellten Blick auf die Rickmer Rickmers und andere Museumsschiffe im Hafen sowie auf die neue HafenCity. Von St. Pauli gehts zurück in den Tunnel, an der Hoheluftbrücke tauchen Sie wieder auf, verfolgen die Isestraße Richtung Eppendorf und werfen jeden Dienstag und Freitag einen luftigen Blick auf den berühmten Wochenmarkt. Als Zugabe bietet sich von Barmbek eine Fahrt mit der U 2 Richtung Innenstadt an - ebenfalls zu weiten Teilen eine Fahrt mit Aussicht.

U 3 ab Rathaus bis Barmbek. Einzelfahrt 2,50 Euro.

Die kleine Hafencity

Wenn Sie im Süden der Stadt unterwegs sind, müssen Sie Ihrem Besuch unbedingt eine der futuristischsten Ecken Hamburgs zeigen: den Channel Harburg . Erst in den vergangenen zehn Jahren entstand am Harburger Hafen ein Ensemble aus modernen Bürohäusern, alten Speichern, zu Wohntürmen umgebauten Silos, Restaurants, Bars und Beach Clubs - abends grün angestrahlt. Man guckt auf Hafenkanäle, Boote und Industrieanlagen - eine kleine HafenCity für sich.

So kommen Sie hin: mit der S 3 bis Bahnhof "Harburg", dann zu Fuß Buxtehuder Straße, Fußgänger-Übergang zum Hafen Harburg; rechts bis zur Harburger Schlossstr., dort nach 50 Metern "Channel Harburg". Gastronomie finden Sie auch am Schellerdamm und in der Nartenstraße.

Stöbern und Leute gucken

Lifestyle- und Modetrends, neue Musik und Möbel, mehrere Shops im Shop unter einem Dach - das bietet die Wäscherei in Hamburgs Jarrestadt. Auf 6000 Quadratmeter in einer ehemaligen Großwäscherei können Sie auf mehreren Ebenen stöbern, schmökern oder einfach nur Leute gucken ("Müsste man nicht auch so eine Hose haben . . .?"). Wo kann man schon mit Blick auf den Osterbekkanal Pflanzen für Wohnzimmer und Balkon kaufen? Wenns draußen kalt ist, wärmen Sie sich garantiert in der Lampenabteilung auf. Oder beim Essen im Bistro Akrabar. Und wenn Sie mal wieder vorbeischauen: Nie ist alles so, wie Sie es beim letzten Mal gesehen haben. Aber mit dem Auto sollten Sie nur kommen, wenn Sie einigermaßen sicher einparken können - der Parkplatz ist auf einem schmalen Hinterhof.

So kommen Sie hin: Jarrestraße 58. Mit der U 3 bis Saarlandstraße, mit dem Bus 172 und 173 bis Grossheidestraße.