B esuch aus Südafrika - das ist an sich schon nicht alltäglich. Dieser hier aber hat noch eine besondere Note. Er begann vor wenigen Tagen: Torsten Marienhagen kam mit seiner Frau und den beiden Söhnen aus Südafrika in die Hansestadt. Verwandte besuchen, Hamburger Luft schnuppern, Ferien machen, so wie in den Jahren zuvor schon. Ungewöhnliche Mitbringsel aber befanden sich in ihrem Gepäck, nämlich 120 Leinentaschen, fantasievoll bemalt von südafrikanischen Kindern und Jugendlichen. Hier in Hamburg sollen sie helfen, ihre Not ein wenig zu lindern. Torsten Marienhagen ist Geistlicher. Mit seiner Familie lebt er in Stutterheim, einer der ärmsten Gegenden Südafrikas. Er leitet dort die St. Pauls Evangelical Lutherian Church. Der Kirche ist der Kindergarten "Little Steps" angeschlossen. Seit langem schon wird die südafrikanische Gemeinde von der St.-Simeon-Kirche in Osdorf und von der Heilig-Geist-Kirche in Pinneberg unterstützt. Nur mit dieser Hilfe war es möglich, den Kindergarten zu gründen. Die Not zeigt sich überall. Viele Jugendliche haben keine Arbeit. Beschäftigungslos verbringen sie die Tage. Deshalb ist man in der Gemeinde auf die Idee gekommen, einen Wettbewerb für sie zu starten: Leinentragetaschen hübsch zu bemalen. Nicht nur, dass die jungen Menschen eine Aufgabe bekamen, sie erzielen durch den Verkauf der Taschen auch Geld. Die von der Familie Marienhagen mitgebrachten 120 Taschen gehören zu den schönsten, sie sind richtige kleine Kunstwerke. Davon kann man sich am Sonntag, 14. Juli, in der St.-Simeon-Kirche überzeugen. Dort wird nämlich Pastor Marienhagen um 20 Uhr einen Gottesdienst halten und auch die 120 Taschen ausstellen. Mit Sicherheit werden sie unter den Besuchern viele Liebhaber finden. Vor allem aber wird mit dem Erlös der Taschen den Kindern in "Little Steps" ein wenig Hilfe zuteil. Er soll beitragen, das Jugendcafe auszustatten, damit die jungen Menschen einen Treffpunkt bekommen, in dem sie sich auch wohl fühlen können.