Der Mann aus dem schottischen Städtchen Grieff in Perthshire hat einfach keinen Respekt. Im größten Kino-Event aller Zeiten, der finalen Star-Wars-"Episode III", spielt der Sohn eines Lehrerehepaars Obi-Wan Kenobi, den angesehensten Jedi-Ritter unseres Universums. Und dabei wurde Ewan McGregors Gesicht doch dadurch bekannt, daß er es in ein Klo steckte: auf der Suche nach Drogen im Kultfilm "Trainspotting". Er spielte einen Junkie, der auch einer bleiben wollte.

Die Star-Wars-Dreharbeiten fand er allerdings "ermüdend" bis "bekloppt": Zu viele Spezialeffekte. Dann untersagte Regisseur George Lucas ihm auch noch, das Summen der Laserschwerter nachzuahmen: "Weißt du, Ewan, das fügen wir hinterher digital ein."

Pah! Möglich, daß Lucas seinem Star tatsächlich den Mund verboten hat, denn zur "Episode III" hört man von Ewan McGregor keinen Mucks. Und selbstverständlich ist er stolz auf "Star Wars". Und zwar immer dann, wenn die Kinder seiner Freunde fragen, ob "Onkel Obi-Wan" zum Spielen rüberkommt. Er selber nahm sich seinen Onkel als Vorbild: Dennis Lawson, der in der ersten Star-Wars-Folge den Piloten spielte und dem er nun als Neffe erfolgreich nachstrebt.

Ur-007 Sean Connery wird nicht müde, seinen schottischen Landsmann als nächsten James Bond anzupreisen: der gleiche ironische Charme, das gleiche unverschämte Lächeln. Schamhaft ist Ewan McGregor wirklich nicht.

Kein Schauspieler hat öfter vor der Kamera die Hosen fallen lassen als er. In "Die Bettlektüre" war er am ganzen Körper mit Kalligraphie bemalt. Damit die Schriftzeichen nicht verwischten, gab er Interviews am Set gleich splitternackt - nur männlichen Journalisten, versteht sich.

Manchmal fährt er Motorradrennen und seit seinem musikalischen Auftritt im Pop-Musical "Moulin Rouge" bestürmen ihn Kollegen, eine CD aufzunehmen. Er lacht nur: "Bin ich Jennifer Lopez?" Jetzt gönnt er sich eine Auszeit von Hollywood und steht sechs Monate als Playboy im Musical "Guys and Dolls in London auf der Bühne (Tickets: www . theambassadors . com / piccadilly ).

An seine Fans, die ihn da sehen wollen, hat er eine Bitte: "Bringt bloß keinen Star-Wars-Kram zum Signieren mit!" Trotzdem sollte man ihm auf die Finger gucken, wenn er Autogramme gibt. Denn manchmal macht er sich einen Spaß daraus, mit dem Namen seines Ex-Mitbewohners zu unterschreiben: Jude Law.

(Ulrike Schröder)