Cineasten und Kunst-Insider kennen sie, anderen bleibt sie lange ein Rätsel, manchen wird sie immer eins bleiben, denn sie ist an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach Professorin für Zeichnung und Illustration, scheut sich aber nicht, auch mal so schrille Club-Veranstaltungen wie die Porno-Karaoke-Show zu moderieren, in der das Publikum aufgefordert wird, Filme mit eigener Stimme zu vertonen.

Die Polin Mariola Brillowska (Foto unten), geboren 1971 im Seebad Zopot, lebt in Hamburg und studierte an der Hochschule für bildende Künste, macht Zeichentrickfilme (Foto rechts), Theater, komponiert, inszeniert Live Performances, baut Bühnenbilder und kreiert Kostüme. Jetzt ist sie vom 5. bis 10. Mai mit "Matki Wandalki" (Mutter der Zerstörung", Musik: Felix Kubin) zu den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen eingeladen.

Ihr Beitrag, ein Animationsfilm von zwei Minuten, ist einer von zwölf Auserwählten unter 200 und läuft im Musikvideo-Wettbewerb. "Für mich ist er wie eine Gehirndusche, eine Art Hardcore-Comic, schon poppig, aber nicht so, daß er allen gefallen wird. Man spürt: Da gibt es keinen Auftraggeber", sagt sie. Hergestellt hat sie ihn am Computer. "Wenn viel berichtet wird, könnte er auch nach Hamburg kommen. Aber Zeichentrick für Erwachsene ist ja sowieso nicht so populär."