Paris. Der französische Filmstar soll von der Polizei befragt werden. Gegen Depardieu gibt es neue Vorwürfe sexueller Belästigung.

Der französische Schauspieler Gérard Depardieu ist wegen erneuter Vorwürfe sexueller Belästigung von der Polizei zum Verhör geladen worden. Dies bestätigte eine Sprecherin der Kanzlei seines Anwalts der dpa.

Medienberichten zufolge soll es um zwei Klagen gehen, die Frauen kürzlich gegen den 75-jährigen Schauspieler eingereicht hatten. Eine Dekorateurin hatte angegeben, Depardieu habe sie bei den Dreharbeiten zum Film „Les Volets verts“ (Die grünen Fensterläden) sexuell belästigt. Eine weitere Frau hatte dem Darsteller Berührungen im Intimbereich und obszöne Äußerungen bei den Dreharbeiten zum Kurzfilm „Le Magicien et les Siamois“ (Der Zauberer und die Siamesen) vorgeworfen.

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Mehr als ein Dutzend Frauen werfen Depardieu sexuelle Belästigung vor

Schon seit Jahren wird Depardieu von inzwischen mehr als ein Dutzend Frauensexuelle Gewalt vorgeworfen. 2018 hatte ihn die Schauspielerin Charlotte Arnould verklagt. Seit 2020 wird in diesem Fall gegen ihn wegen Vergewaltigung ermittelt. Depardieu bestreitet die Vorwürfe vollständig. In einem in der Zeitung „Le Figaro“ im Herbst veröffentlichten Brief bezeichnet er sich als Opfer einer „medialen Lynchjustiz“.

Für Aufsehen sorgten allerdings auch seine frauenfeindlichen Äußerungen in einer Fernsehreportage über seine Reise nach Nordkorea im Jahr 2018. Die damalige Kulturministerin Rima Abdul-Malak veranlasste zu prüfen, ob Depardieu ein Verdienstorden der Ehrenlegion entzogen werden solle. Das geschah letztlich nicht. Andere Ehrungen wurden dem Schauspieler jedoch bereits entzogen.