Bremervörde. Am 22. April verschwand Arian aus Bremervörde. Spuren gibt es bislang keine – doch die Polizei gibt die Hoffnung nicht auf.

  • Arian aus Bremervörde in Niedersachsen ist seit dem 22. April verschwunden
  • Am heutigen Mittwoch will die Polizei Anwohner erneut befragen
  • Wie ist der aktuelle Stand bei den Ermittlungen? Der Überblick

Ende April ging der sechsjährige Arian aus Bremervörde verloren. Der autistische Junge hatte das Elternhaus offenbar aus eigenem Antrieb verlassen und sich in ein Waldstück aufgemacht, das zeigen Aufnahmen einer Überwachungskamera.

Eine großangelegte Suche brachte keinen Hinweis, auch Spürhundteams blieben erfolglos. Von Arian fehlt jede Spur – deswegen nimmt die Polizei ihre Suche nun wieder auf.

Nachrichten zu Arian (6) aus Bremervörde vom 15. Mai: Polizisten suchen in Nachbarort nach vermisstem Arian

13.45 Uhr: Die Suche nach dem vermissten Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde-Elm ist am Mittwoch fortgesetzt worden. In dem Ort Gräpel, der neben Elm liegt, liefen mehrere Polizisten umher. Auch Polizeiwagen waren in dem Dorf zu sehen. Wie ein dpa-Reporter berichtete, klopfen die Beamten an Türen, um mit Anwohnern zu sprechen.

Einsatzkräfte der Polizei führen Anwohnerbefragungen im Ortsteil Gräpel in der Nähe von Elm durch. Ziel dieser Maßnahme ist es, mögliche Hinweise bei der Suche nach dem vermissten Arian zu erhalten.
Einsatzkräfte der Polizei führen Anwohnerbefragungen im Ortsteil Gräpel in der Nähe von Elm durch. Ziel dieser Maßnahme ist es, mögliche Hinweise bei der Suche nach dem vermissten Arian zu erhalten. © DPA Images | Sina Schuldt

Polizei befragt am Mittwoch Anwohner nochmal

9:02 Uhr: Seit mehr als drei Wochen fehlt jede Spur von dem sechsjährigen Arian, nun suchen die Ermittler erneut nach dem Jungen aus Bremervörde im Norden Niedersachsens. Die Polizei werde an diesem Mittwoch Anwohner befragen und nach Aufnahmen von privaten Überwachungskameras fragen, teilte ein Sprecher der Polizei mit. „Es wird ein langer Tag werden.“ Wurde Arian entführt?Was die Polizei zu dieser Theorie sagt

Am (morgigen) Donnerstag soll die Suche dann am nahe gelegenen Fluss Oste fortgesetzt werden.

Der sechsjährige Arian wird nun seit einer Woche vermisst.
Der sechsjährige Arian wird nun seit einer Woche vermisst. © Polizei | Polizei

Nachrichten zu Arian (6) aus Bremervörde vom 14. Mai: Polizei setzt Suche am Mittwoch und Donnerstag fort

11.40 Uhr: Am Mittwoch und Donnerstag setzt die Polizei ihre Suche nach dem vor drei Wochen verschwundenen sechsjährigen Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde fort. Am Mittwoch würden Ermittlerteams zunächst Anwohnerinnen und Anwohner in sechs Ortschaften entlang des Flusses Oste befragen, teilte die Polizei in Rotenburg mit. Am Donnerstag sollen demnach Polizeikräfte mit Sonarbooten sowie Taucher und Spürhunde den Mittellauf der Oste absuchen.

Als eine mögliche Erklärung für das Verschwinden des autistischen Jungen galt von Anfang an, dass er in die durch die Region fließenden Oste gefallen sein könnte. Der Fluss mündet in die Elbe und wird streckenweise von Ebbe und Flut beeinflusst, was Suchmaßnahmen zusätzlich erschwert.

Die Anwohnerbefragung in den Ortschaften entlang des Flusses zielt nach Angaben der Polizei auf mögliche neue Hinweise von Menschen, die etwa aufgrund von Urlaubsabwesenheiten bisher noch nicht kontaktiert wurden. Außerdem könnte dadurch noch neues Videomaterial von Überwachungskameras entdeckt werden, das bislang noch nicht ausgewertet worden sei, hieß es.

Nachrichten zu Arian (6) aus Bremervörde vom 13. Mai: Polizei kündigt neue Suche an

9.15 Uhr: Für diese Woche hat die Polizei eine neue Suche entlang des Flusses Oste geplant. „Mittlerweile verstehen wir es nicht, dass der Junge nicht irgendwo gefunden wird“, sagte Polizeisprecher Heiner van der Werp am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Am sonnigen langen Wochenende seien viele Menschen am Fluss Oste unterwegs gewesen. „Wir werden dabei auch technisches Gerät einsetzen“, sagte der Sprecher.

Heiner van der Werp, Sprecher der Polizei Rotenburg
Heiner van der Werp, Sprecher der Polizei Rotenburg © dpa | Daniel Bockwoldt

Als zweite Maßnahme sollen erneut die Bewohner der Ortschaften in der Nähe von Arians Zuhause in Bremervörde-Elm befragt werden, ob sie Beobachtungen gemacht haben. „Es wird eine Art Klinkenputzen sein“, sagte van der Werp.

Arian aus Bremervörde wird seit dem 22. April vermisst.
Arian aus Bremervörde wird seit dem 22. April vermisst. © Polizei Rothenburg | Polizei Rothenburg

Die Ungewissheit sei für die Angehörigen und alle Beteiligten sehr belastend, sagte der Polizeisprecher. Nach wie vor erscheine ein Unglücksfall am wahrscheinlichsten, weil Arian am 22. April sein Zuhause abends allein verlassen habe. Aufnahmen einer privaten Überwachungskamera zeigen, wie der Sechsjährige Richtung Wald läuft.

Ermittelt werde aber in alle Richtungen, sagte der Sprecher: „Wir haben es niemals ausgeschlossen, dass er entführt wurde.“

Fall Arian: Was bisher geschah

Der autistische Junge wird seit dem 22. April vermisst. Die Polizei geht davon aus, dass er sein Zuhause selbstständig verließ. Eine Woche lang suchten Hunderte Einsatzkräfte und Freiwillige Tag und Nacht an Land, aus der Luft und im Wasser nach Arian.

Ein Suchhund der K-9 Suchhunde Elbe-Weser beim Einsatz auf der Suche nach einem vermissten Jungen.
Ein Suchhund der K-9 Suchhunde Elbe-Weser beim Einsatz auf der Suche nach einem vermissten Jungen. © DPA Images | Daniel Bockwoldt

Im Einsatz waren Suchhunde, eine Reiterstaffel, Helikopter, Drohnen, ein Tornado-Flieger, Amphibienfahrzeug, Boote und Taucher.

Ende April stellte die Polizei die aktive Suche zunächst ein. Eine Gruppe aus fünf Ermittlern und Ermittlerinnen bearbeitet den Fall weiter und geht Hinweisen nach.

Hinweise auf den verschwundenen Jungen können über das Bürgertelefon unter den Nummern 04761/7489135 und 04761 7489144 gegeben werden.

fmg/dpa