Berlin. 2018 verschwand der damalige Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub in den Alpen. Nun wird gegen seinen Bruder Christian Haub ermittelt.

Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt erneut gegen Christian Haub, den derzeitigen Tengelmann-Chef. Wie das „Manager Magazin“ erfuhr, steht Haub im Verdacht, im Verfahren zum Verschwinden seines älteren Bruders falsche Angaben gemacht zu haben. Vorausgegangen war demnach eine Anzeige der RTL-Journalistin Liv von Boetticher.

2018 verschwand der damalige Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub in den Schweizer Alpen während einer Skitour. Die Suche nach ihm wurde nach mehr als einem Jahr eingestellt, er wurde letztlich für tot erklärt. Im Zuge der anschließenden Ermittlungen wurde auch Christian Haub verhört.

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Tengelmann-Erben: Jüngerer Bruder übernahm den Chefposten

Nun heißt es, aufgrund der Strafanzeige von von Boetticher werde dem Vorwurf nachgegangen, dass Christian Haub im Mai 2021 vor dem Amtsgericht Köln eine Versicherung an Eides Statt abgegeben habe, die teilweise falsch gewesen sei. Wie das „Manager Magazin“ weiter erfuhr, sei in der Strafanzeige vorgetragen worden, dass dem Beschuldigten – entgegen seinen Angaben – belastbare Hinweise darauf vorgelegen hätten, dass der Verschollene Karl-Erivan Haub noch leben könnte. Die Staatsanwaltschaft gab laut Medienberichten jedoch an, dass es bisher keinen Anlass gebe, die Aufhebung der Todeserklärung zu beantragen.

Christian Haub übernahm 2021, also drei Jahre nach dem Verschwinden seines Bruders, den Chefposten bei Tengelmann. Zur Unternehmensgruppe gehören auch weite Teile der Marken OBI und KiK sowie einige Tochterunternehmen.

lro