Glücksburg. Das Tier wurde mittlerweile zweimal gesichtet. Es wächst die Sorge, ob es wieder aus der Ostsee findet: Die ist für Wale gefährlich.

Was macht der da nur? Die Sichtung eines Buckelwalsin der Flensburger Förde sorgt für Aufsehen. „Das war so gegen 10.20 Uhr, als wir beim Arbeiten auf unseren Booten waren, und dann haben sich die Wale angekündigt durch lautes Möwengeschrei“, sagte Segellehrer Jan Philip Leon von der Hanseatischen Yachtschule Glücksburg.

Der oder die Wale seien in der Hafeneinfahrt aufgetaucht und hätten eine kleine Hafenrundfahrt gedreht, sagte Leon. Er sei nur drei Meter von dem Tier entfernt gewesen. „Das war schon sehr beeindruckend. Das sieht man ja auch nicht alle Tage.“

Lesen Sie auch:Orcas greifen gezielt Schiffe an: Was steckt dahinter?

Die Ostsee ist eigentlich zu laut und bietet zu wenig Nahrungsquellen für die Wale

Am Montag wurde der Wal erneut gesichtet. Der Naturschutzbund geht mittlerweile davon aus, dass es sich um einen einzelnen, zwölf Meter langen Buckelwal handelte. Möglicherweise sei er einem Heringsschwarm gefolgt. Die Leiterin der Landesstelle Ostseeschutz, Dagmar Struß, hoffte früheren Angaben des Verbands zufolge, dass das Tier die Ostsee bald wieder verlässt: „Die laute und schadstoffbelastete Ostsee stresst die Meeressäuger.“ Zudem stellten Fischernetze in dem stark wirtschaftlich genutzten Binnenmeer eine große Gefahr dar. Außerdem ist die Ostsee nicht sehr tief, eine weitere Gefahrenquelle für das große Tier. Zudem finden die Tiere dort kaum Nahrung. Normalerweise sind die Wale über den Sommer im Nordatlantik, in der Polarregion, zu finden, so Struß.

Das könnte Sie auch interessieren: Erstmals Wale beim Sex gefilmt - war es eine Vergewaltigung?

Dennoch: Es tauchen immer wieder dort Wale auf

Dennoch tauchen immer wieder Buckelwale in der Ostsee auf, so habe sich etwa 2016 ein junger Buckelwal monatelang im Greifswalder Bodden aufgehalten. Dieser stieß nach Angaben des Naturschutzbundes sogar bei stürmischem Wetter mit einem Segelboot zusammen. Später war gemutmaßt worden, dass er die Ostsee wieder verlassen hatte, da er nirgends angeschwemmt worden war.