Tausende Häuser wurden bei den Erdbeben im Südwesten Chinas beschädigt. Mindestens 80 Menschen kamen ums Leben, Hunderte Verletzte.

Peking. In einer der ärmsten Regionen Chinas hat die Erde gleich doppelt gebebt: Nach zwei starken Erdbeben und einer Reihe von Nachbeben im Südwesten Chinas ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 80 gestiegen. Mehrere Hundert Menschen wurden verletzt und tausende Häuser zerstört, wie chinesische Medien berichteten. Das schwerste Beben hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte am Freitag eine Stärke von 5,6 und ereignete sich in einer Tiefe von 9,8 Kilometern und damit relativ dicht unter der Oberfläche.

Mehr als 100.000 Menschen seien in Sicherheit gebracht worden, teilte das Amt für Seismologie in Yunnan mit. Die Provinzregierung habe Rettungsmannschaften in die betroffenen Regionen entsandt und der Zivilschutz schicke Tausende Zelte und Decken ins Erdbebengebiet. Viele Orte konnten wegen zerstörter Straßen zunächst aber nicht erreicht werden. Insgesamt waren von den Beben rund 700.000 Menschen betroffen, wie die Nachrichtenagentur Xinhua meldete.

Rund 5600 Helfer waren am späten Freitagabend im Einsatz. Die Nachrichtenagentur Xinhua sprach von schweren Rettungsarbeiten. "Straßen sind blockiert und die Helfer müssen Berge hinaufklettern, um die schwer getroffene Dörfer zu erreichen“, zitierte sie einen Vertreter der Lokalregierung. Rund 6000 Zelte, Wasser, Lebensmittel und Kleidung wurden demnach in die Erdbebenregion entsandt.

Dutzende Nachbeben erschütterten die Region am Freitag. Auch in den benachbarten Provinzen Guizhou und Sichuan seien die Beben zu spüren gewesen.

Im Jahr 2008 waren bei einem schweren Erdbeben in der Provinz Sichuan nördlich von Yunnan fast 90.000 Menschen ums Leben gekommen. (dapd/dpa)