Laut Betreiber EDF ist aus einem Bereich der Anlage während Wartungsarbeiten Wasserdampf entwichen. Zwei Arbeiter erlitten Brandverletzungen.

Paris. Bei einem Zwischenfall im französischen Atomkraftwerk Fessenheim sind am Mittwoch nahe der deutschen Grenze zwei Menschen leicht verletzt worden. Nach Angaben des Betreibers EDF trat bei Wartungsarbeiten ungeplant Wasserdampf aus. Zwei Arbeiter erlitten daraufhin Brandverletzungen an den Händen. Es habe keinerlei Feuer gegeben, sagte ein Sprecher des Unternehmens der Nachrichtenagentur AFP.

Auswirkungen auf die Sicherheit des Reaktors oder die Umwelt hatte der Zwischenfall nach ersten Angaben nicht. Er ereignete sich nicht direkt im Reaktorgebäude.

+++ Alarm nach Sprengstofffund nahe Atomkraftwerk Ringhals +++

Umweltschützer fordern seit langem die Abschaltung des Kernkraftwerks Fessenheim, das das älteste des Landes ist. Die Anlage aus dem Jahr 1977 liegt in der Erdbebenzone des Rheingrabens und ist nach Meinung der Atomkraftgegner veraltet und pannenanfällig. Frankreichs neuer Präsident François Hollande hat im Wahlkampf eine Stilllegung bis 2017 versprochen, bislang aber kein konkretes Datum genannt. Fessenheim liegt rund 30 Kilometer südwestlich von Freiburg im Breisgau direkt am Rhein.

Fessenheim ist das älteste französische Atomkraftwerk und liegt nur gut 30 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Die Anlage musste in den vergangenen Monaten immer wieder wegen Pannen abgeschaltet werden. Präsident François Hollande hatte die Stilllegung innerhalb der nächsten fünf Jahre versprochen.

Nach dem Unfall forderte der französische Abgeordnete Noël Mamère einen raschen Umstieg auf alternative Energien. Umweltministerin Delphine Batho sagte, dass es keine Sicherheitsrisiken durch den Unfall gebe, ordnete aber eine Untersuchung an.

Der deutsche Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) forderte die sofortige und endgültige Stilllegung des Reaktors. „In dem AKW Fessenheim gab es immer wieder Störfalle, das Ding muss endgültig stillgelegt werden“, so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz in einer ersten Stellungnahme. (dpa/dapd)