Mit einem kleinen Schritt schrieb er Geschichte. Als erster Mensch betrat Neil Armstrong 1969 den Mond. Nun starb der amerikanische Astronaut.

Washington/Cincinnati. Der erste Mensch auf dem Mond ist tot. Der US-Astronaut Neil Armstrong starb am Sonnabend im Alter von 82 Jahren. „Wir sind untröstlich, mitteilen zu müssen, dass Neil Armstrong an den Folgen eines Herzeingriffs gestorben ist“, heißt es in einer Erklärung seiner Familie. Armstrong hatte sich am 7. August, nur zwei Tage nach seinem Geburtstag, einer Bypassoperation unterzogen.

Armstrong leitete die Mondlandungsmission von „Apollo 11“ und steuerte auch die kleine Mondlandefähre „Eagle“. Am 21. Juli 1969 betrat Armstrong als erster Mensch die Mondoberfläche. Dabei sprach er die legendären Worte: „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit.“

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„Während wir um einen sehr guten Mann trauern, feiern wir auch sein bemerkenswertes Leben und hoffen, dass es als Beispiel für junge Menschen auf der ganzen Welt dient, hart zu arbeiten, um ihre Träume zu verwirklichen“, so die Familie in Cincinatti (US-Bundesstaat Ohio).

Gut 500 Millionen Neugierige in allen Erdteilen saßen vor ihren Fernsehapparaten und verfolgten, wie der 38 Jahre alte Weltraumpionier nahezu 400 000 Kilometer von der Erde entfernt seinen linken Fuß in die wüstenähnliche Landschaft des Mondes setzte. Zusammen mit Astronaut Edwin „Buzz“ Aldrin spazierte Armstrong am 21. Juli 1969 drei Stunden lang auf dem Mond.

Neil Alden Armstrong wurde am 5. August 1930 in Wapakoneta im US- Bundesstaat Ohio geboren. Seinen ersten Flug erlebte er im damals ungewöhnlich jungen Alter von sechs Jahren. Den Pilotenschein hatte Armstrong mit 16 Jahren eher in der Tasche als die Fahrerlaubnis. Armstrong diente im Korea-Krieg als Kampfflieger und arbeitete später als Testpilot. Erst beim dritten Anlauf wurde er im September 1962 der Öffentlichkeit als künftiger Raumfahrer der US- Weltraumbehörde NASA vorgestellt. Seinen ersten Raumflug absolvierte Armstrong am 12. März 1966 als Kommandant der US-Raumfähre „Gemini 9“.

Drei Jahre später ging ein Traum in Erfüllung. Er landete auf dem Mond. Gemeinsam mit Astronaut Edwin Aldrin sammelte er länger als zwei Stunden Mondgestein und machte historische Aufnahmen. Nach dem Ausscheiden aus der NASA lehrte Armstrong von 1971 bis 1979 als Professor für Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität von Cincinnati (Ohio).

Armstrong lebte zurückgezogen. Schon kurz nach der historischen Mondlandung zog er sich mehr und mehr aus der Öffentlichkeit zurück. Er ließ aber noch zu seinem 80. Geburtstag vor zwei Jahren durchblicken, dass sein Herz noch immer für die Raumfahrt schlug. Als Präsident Barack Obama die Abkehr von einem neuen NASA-Mondprogramm verkündete, da wollte die Weltraumlegende nicht schweigen. Armstrong warnte in einem offenen Brief vor einem „Rückfall der USA in die Zweitklassigkeit“ bei der Weltraumforschung. Noch mit 80 war er ein Mann voller Visionen.

(dpa)