Heidi Klum hat mit ihrer “Topmodel“-Show das Privatfernsehen geprägt. Doch die Gerüchte um ein baldiges Ende der Show werden immer lauter.

Berlin. Neue Show, neues Glück: Heidi Klum, Karriere-Model aus Bergisch Gladbach mit deutscher und US-amerikanischer Staatsbürgerschaft, geht an diesem Donnerstag (20.15 Uhr) zum siebten Mal für den Privatsender ProSieben auf die Suche nach dem Nachwuchs der Modebranche. Viel Tamtam begleitet wieder den Start der Castingshow „Germany's Next Topmodel“, doch irgendwie schmeckt dieses Mal alles ein wenig anders als früher.

Heidis Privatleben hat zu Jahresbeginn Risse bekommen. Nach sieben Ehejahren gaben ihr Ehemann Seal (49) und sie die Trennung bekannt. Die Vorzeigefamilie mit insgesamt vier Kindern existiert nicht mehr in alter Form. Und dann tauchten immer wieder Gerüchte um ein baldiges Ende ihrer ProSieben-Show auf. „Zu Vertragsinhalten äußern wir uns nie“, sagt Sendersprecher Christoph Körfer. „Versichern können wir aber schon jetzt, dass „Germany's next Topmodel - by Heidi Klum“ mit Heidi Klum im Jahr 2013 bei uns läuft.“

Auch der große Glanz und die Hoffnung auf eine Karriere sind mit dem Sehnsuchtsformat nicht mehr in Verbindung zu bringen. Die Vorjahressiegerin, Jana Beller, wollte sich nicht von Vater Günther Klum vermarkten lassen und musste auf publikumswirksame Auftritte verzichten. Klum schickte dafür unter anderem die Zweitplatzierte ins Laufsteg-Rennen: Rebecca Mir ist jetzt immerhin „taff“-Reporterin und bei der RTL-Show „Let's Dance“ auf dem Parkett.

Und dann überhaupt Casting im TV: Zwar verbuchte das Sendersystem ProSiebenSat.1 mit der Gesangsshow „The Voice of Germany“ einen Überraschungserfolg, doch das Genre Selektions-TV hat Ermüdungserscheinungen bekommen. Dieter Bohlens Suche nach dem "Superstar“ läuft ordentlich, aber nicht herausragend, die Show „X Factor“ auf Vox blieb unbedeutend, „Das Supertalent“ im Herbst 2011 brachte es wieder auf hohe Werte, knickte aber in der Konkurrenz zu „Wetten, dass..?“ und auch „The Voice“ ein.

Wenig Erfolg hat derzeit die Vox-Show „Das perfekte Model“. Eva Padberg und Karolina Kurkova gehen ähnlich wie Klum immer dienstags auf die Pirsch nach Nachwuchs. Eine Sendersprecherin räumt ein, in der Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer mit der Show „auf einen durchschnittlichen Marktanteil von 7,0 Prozent“ gekommen zu sein. „Wir hoffen im Laufe der Staffel noch mehr Zuschauer dieser Zielgruppe für das Format begeistern zu können.“ Eine Wiederauflage scheint derzeit in weiter Ferne zu liegen: „Ob es eine zweite Staffel gibt, können wir erst am Ende der Staffel sagen.“

Trotz eher mäßiger Vorzeichen also hoffen 51 junge Damen (von mehr als 15.000 Bewerberinnen) auf ein Weiterkommen unter den Augen der kritischen Jury um Heidi Klum, Thomas Hayo und Thomas Rath. 51 deswegen, weil die 20-jährige Vorjahreskandidatin Melek aus Stuttgart nach einer Lymphdrüsenkrebserkrankung wieder dabei sein kann - mit einer Art „Wild Card“. „Ich freue mich sehr, dass es Melek wieder gut geht und sie in diesem Jahr wieder dabei sein kann“, zitiert ProSieben seine Jurorin Klum.

Dieses Jahr geht Klum mit ihrer eigenen „Heidi-Cam“ auf Model-Suche. „Mein ganz persönliches Video-Tagebuch, das mich überall begleitet“, sagt sie. Jury-Kollege Thomas Rath (46) kündigt die „Jurysprechstunde“ als weitere Neuerung an. „Die Mädchen können jederzeit zu einem privaten Gespräch zu uns kommen. Wir geben Tipps, ermutigen oder üben auch mal konstruktive Kritik.“