Friedrichshafen.

Die 1977 von Terroristen entführte und von der Spezialeinheit GSG 9 im somalischen Mogadischu befreite „Landshut“ soll an den Bodensee gebracht werden. Die frühere Lufthansa-Maschine werde künftig auf dem Gelände des Dornier-Museums in Friedrichshafen präsentiert, teilte das Ausstellungshaus mit. Erwartet werde das Flugzeug im September – rechtzeitig zum 40. Jahrestag der Befreiung. Bislang hatte die „Landshut“ auf dem brasilianischen Flughafen Fortaleza gestanden. Das schrottreife Flugzeug werde nun zerlegt und später am Bodensee restauriert.

Das Auswärtige Amt erwarb die „Landshut“ für 20.000 Euro vom brasilianischen Flughafenbetreiber Infraero. Das entspreche dem von einem Gutachter errechneten Schrottwert, hieß es am Donnerstag aus dem Amt.

Am 13. Oktober 1977 hatten vier Palästinenser in Absprache mit der deutschen linksterroristischen Rote Armee Fraktion (RAF) die „Landshut“ mit 91 Menschen an Bord gekapert. Die Terroristen bekräftigten Forderungen der RAF, die mit der Entführung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer Gesinnungsgenossen freipressen wollte. In Aden (Südjemen) erschossen sie den Flugkapitän Jürgen Schumann. Der über 9000 Kilometer lange Irrflug endete am 17. Oktober in Mogadischu. Am 18. Oktober stürmte die Anti-Terror-Einheit GSG 9 die Maschine und befreite die Geiseln unversehrt. Bei der Aktion wurden drei Terroristen getötet.

Nach der Befreiung war die „Landshut“ noch jahrelang für die Lufthansa im Einsatz und wurde später verkauft. Seit 2008 steht die Boeing 737 auf dem Flughafen von Fortaleza und rottet vor sich hin.