Figueres .

Bei der Exhumierung des Surrealismus-Künstlers Salvador Dalí (1904-1989) zur Klärung einer Vaterschaftsklage haben Gerichtsmediziner unter anderem Haare sowie Proben von Nägeln und Knochen des einbalsamierten Leichnams entnommen. Dies teilte die Gala-Salvador-Dalí-Stiftung am Freitagmorgen bei einer Pressekonferenz mit. Generalsekretär Lluís Peñuelas betonte dabei erneut, wie unglücklich die Stiftung über die von einem Richter angeordnete Maßnahme gewesen sei. „Dies war eine sehr unbequeme Situation für die Stiftung, uns hat das alles sehr traurig gemacht – und nicht nur uns, sondern viele Menschen, die Salvador Dalí geliebt haben“, zitierten spanische Medien Peñuelas. „Aber das Wichtigste ist, dass Dalí jetzt wieder in Frieden ruhen kann.“

Die Exhumierung des einbalsamierten Leichnams dauerte insgesamt etwa fünf Stunden. Die wenigen Anwesenden – darunter Gerichtsmediziner, Juristen und die Bürgermeisterin von Figueres – wurden zu absolutem Stillschweigen verpflichtet. Ein paar Details kamen dennoch ans Tageslicht. So erklärte Bürgermeisterin Marta Felip, der Leichnam sei in gutem Zustand. Lluís Peñuelas, Generalsekretär der Stiftung, lüftete dann das ultimative Geheimnis: Das berühmte Bärtchen ist intakt und steht hochgezwirbelt in Position. Der zuständige Einbalsamierer Narcís Bardalet, der Dalís Körper mit Chemikalien konserviert hatte, zeigte sich zufrieden.

Die Proben sollen nun von Experten mit denen der Klägerin Pilar Abel Martínez abgeglichen werden. Sie behauptet, Dalís Tochter zu sein. Ihre Mutter habe in den 50er-Jahren eine geheime Liebesbeziehung zu dem Künstler unterhalten. Sollte sich das als wahr herausstellen, würde dies ein neues Licht auf den Exzentriker werfen – hatte der doch einen Großteil seines Lebens behauptet, impotent und sexuell unerfahren zu sein. Am 18. September will der Richter sein Urteil fällen.