Aachen.

Ein halbes Jahr nach einem eskalierten Knöllchenstreit mit acht verletzten Polizisten hat in Aachen der Prozess gegen einen 47-Jährigen und zwei seiner Söhne begonnen. Laut Anklage bedrohte der Vater im November letzten Jahres in Düren einen städtischen Mitarbeiter, als dieser ein Knöllchen schrieb. Nach dem Eintreffen der alarmierten Polizei sollen die Angeklagten auf die Beamten losgegangen sein. Alle verletzten Einsatzkräfte mussten nach früheren Angaben der Polizei im Krankenhaus behandelt werden.

Laut Anklage soll der 47-jährige Anwohner den ersten eintreffenden Polizisten angeschrien haben. Der entgegnete: „Hier gewinnt nicht der, der am lautesten schreit.“ Der 29-jährige Sohn mischte sich laut Anklage ein: „So spricht man nicht mit meinem Vater.“ Aufgrund der aggressiven Situation rief der Polizist per Notruftaste im Streifenwagen Verstärkung, die nach und nach kam.

Es entwickelte sich ein dynamisches Geschehen, wie aus der Anklage hervorgeht: Der Vater ging zum körperlichen Angriff auf einen Polizisten über, griff zu einem Radmutterschlüssel und wurde von einem Kollegen des Polizisten mit Pfefferspray abgewehrt. Der 29 Jahre alte Sohn streckte einen Polizisten mit einem Faustschlag nieder, schlug ihm mit dem Radmutterschlüssel auf den Kopf und zertrümmert dem damals 37 Jahre alten Mann damit die Augenhöhle. Das Opfer leidet noch immer unter den Folgen, wie sein Anwalt sagt.

Dem 29-jährigen Sohn und dem Vater werden unter anderem versuchte gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, allen zudem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. In dem Verfahren, das bis zum 31. August laufen soll, sind 60 Zeugen geladen.