London .

Ein Streik von Angestellten der U-Bahn hat am Montag in London zu teils chaotischen Verkehrsverhältnissen geführt. Lange Warteschlagen an Bushaltestellen und verstopfte Straßen waren die Folge. Der besonders verkehrsreiche Bahnhof Clapham Junction im Südwesten Londons musste wegen Überfüllung sogar geräumt werden.

Solche Menschenmengen habe er dort seit Jahren noch nicht gesehen, sagte ein Mann. Eine Frau aus dem Norden Londons berichtete: „Ich habe knapp drei Stunden gebraucht, um mit dem Bus in die Innenstadt zu kommen.“ Das Streikende war für Montagabend um 18 Uhr geplant. Die meisten Stationen in der Tarifzone 1 – dem Zentrum Londons – blieben geschlossen. Der Verkehr auf insgesamt drei Linien wurde vollständig eingestellt.

Der 24-Stunden-Streik führte zu Einschränkungen im gesamten U-Bahn-Netz der Stadt, berichtete am Montag die für den öffentlichen Verkehr im Großraum London zuständige Behörde Transport for London (TfL). Auch Verbindungen zu den wichtigsten Bahnhöfen der Metropole und dem Flughafen Heathrow waren betroffen. Da halfen auch die 150 Busse, die zusätzlich im Einsatz waren, wenig. Offenbar stiegen auch viele Pendler im schneefreien London auf das Fahrrad um. TfL verzeichnete eine Steigerung der Nachfrage von 149 Prozent an seinen Leihfahrradstationen.

Der Streik begann am Sonntagabend um 18 Uhr, nachdem Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und TfL gescheitert waren. In dem Streit geht es um Schließungen von Verkaufsstellen und Personalkürzungen. Londons Bürgermeister Sadiq Khan bezeichnete den Streik als unnötig und rief Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Millionen Londoner müssten leiden, kritisierte er.

Das U-Bahn-Netz der britischen Hauptstadt ist das älteste der Welt und mit 402 Kilometern eines der längsten. Die erste Bahn fuhr am 10. Januar 1863. An den 270 Haltestellen steigen werktags etwa 3,7 Millionen Fahrgäste ein und aus.