Viersen.

Nach dem Tod eines fünfjährigen Jungen im niederrheinischen Viersen gelten die Mutter und der Lebensgefährte als tatverdächtig. Die Polizei Mönchengladbach nahm die 24-Jährige und den 26-Jährigen am Dienstag vorläufig fest. Der Mann soll nun dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Mutter des Kindes werde weiter vernommen, sagte ein Polizeisprecher.

Bei der Obduktion hatten Rechtsmediziner in Düsseldorf festgestellt, dass der Junge getötet wurde. Auf welche Weise, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitteilen. Der 26-jährige Lebensgefährte habe behauptet, den Fünfjährigen am Sonntagmorgen gegen 9.20 Uhr leblos in seinem Bett entdeckt zu haben. Rettungskräfte hätten noch versucht, das Kind zu reanimieren, teilte die Polizei mit. In einem Krankenhaus in Viersen sei dann der Tod des Jungen festgestellt worden. Die Behörden hatten am Montag nach der Obduktion die Mordkommission „Luca“ eingerichtet. Rund 20 Beamte seien mit den Ermittlungen befasst.

Staatsanwalt Stefan Lingens sagte, beide Verdächtigen hätten sich in ihren Vernehmungen bereits zu den Vorwürfen geäußert: „Sie sagen aus.“ Zu den Inhalten wollten die Ermittler allerdings aus taktischen Gründen erst einmal noch nichts sagen.

Die „Rheinische Post“ berichtete am Dienstag, der Junge sei durch Gewalteinwirkungen zu Tode gekommen. Der Großvater des Jungen, Rolf Z., schilderte am Montag der „Rheinischen Post“ die Ereignisse vom vergangenen Sonntag, dem Todestag des Kindes, wie folgt: „Mein Enkel hat unter Atemnot gelitten. Meine Tochter und ihr Lebensgefährte haben dann noch in der Wohnung versucht, ihn wiederzubeleben.“ Er sei dann im Krankenwagen gestorben. Seine Trauer über den Tod seines Enkels hatte der Großvater, der in Viersen auch für sein soziales Engagement bekannt ist, in den sozialen Netzwerken geteilt.