Rom. Renzo Piano soll erdbebensichere Orte in Italien entwerfen

Nach dem katastrophalen Erdbeben in Italien hat die Regierung einen transparenten Wiederaufbau versprochen. „Jeder Cent für die Hilfe wird überprüft“, erklärte Ministerpräsident Matteo Renzi. Der Wiederaufbau müsse „so klug und schnell wie möglich“ geschehen. Allerdings dürfe nichts überstürzt werden. Einrichtungen wie die Antikorruptionsbehörde seien eingeschaltet, um Misswirtschaft zu verhindern.

Der Regierungschef holte sich zum Wiederaufbau unterdessen Rat bei dem italienischen Stararchitekten Renzo Piano. „Renzi wollte von mir einen Rat, eine Vision, eine Hilfe für ein großes Projekt“, sagte der 78-jährige Architekt der Zeitung „La Repubblica“. Pianos Markenzeichen sind leichte, luftige und schwebende Konstruktionen. In Paris legte er in den 70er-Jahren zusammen mit dem britischen Architekten Richard Rogers mit dem Museum Centre Pompidou den Grundstein für seine futuristische Bauweise. In Berlin wagte er sich an den Wiederaufbau des Potsdamer Platzes. Nun soll in den kleinen Orten wie Amatrice Neues entstehen. „Für die Überlebenden, die ihre Häuser verloren haben, braucht man eine leichte Struktur, die die Menschen nicht von den Orten entfernt, in denen sie gewohnt haben. Keine Zeltstädte, sondern leichte Gebäude, die man abbauen und danach recyceln kann“, sagte Piano.

Bei dem Erdbeben am Mittwoch kamen mindestens 290 Menschen ums Leben, ganze Dörfer in den Regionen Latium und Marken wurden dem Erdboden gleichgemacht. Immer noch gibt es Vermisste. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits, weil möglicherweise beim Bauen gepfuscht wurde. Am heutigen Dienstag soll es eine Trauerfeier für die Opfer geben.