Odense/Recklinghausen. 33-jährige Deutsche starb auf Autobahn in Fünen. Mann schwer verletzt, Sohn von Verwandten abgeholt. Polizei sucht noch nach Tätern.

Die bei einem Betonklotz-Wurf auf einer dänischen Autobahn getötete Frau aus Recklinghausen soll am Dienstag obduziert werden. So wollen die Ermittler die genaue Todesursache feststellen, erklärte die Polizei auf der Insel Fünen, wo sich das Unglück am Sonntag abgespielt hatte.

Die 33-jährige Frau war auf dem Rückweg aus einem Schweden-Urlaub ums Leben gekommen, als ein 30 Kilo schwerer Betonklotz das Auto ihrer Familie traf. Ihr 36 Jahre alter Mann wurde schwer verletzt, der fünfjährige Sohn des Paars bekam nur Schrammen ab. Nach den Tätern fahndet die Polizei noch. Gegen die Unbekannten wird wegen vorsätzlicher Tötung ermittelt.

Zu dem Betonklotz hat die Polizei viele Tipps aus der Bevölkerung bekommen. „Aber uns fehlt immer noch die entscheidende Spur“, sagte Polizeisprecherin Charlotte Nyborg am Montag zur Suche nach den Tätern.

Sohn wurde von Verwandten abgeholt

Zum Zeitpunkt des Unglücks hatte die Mutter auf dem Rücksitz gesessen, ihr Sohn saß daneben. "Der Kleine wurde inzwischen von deutschen Verwandten abgeholt“, sagte Nyborg dem Abendblatt. "Wir fahnden nun wegen Mordes. Wer so große Steine auf Autos wirft, hat das Ziel, Menschen zu töten“, sagte Nyborg. Meldungen aus deutschen Medien, die Täter hätten es angeblich gezielt auf Autos mit deutschen Nummernschildern abgesehen, dementierte Nyborg entschieden.

Um den Unbekannten auf die Spur zu kommen, erhofft sich die Polizei nicht nur Hinweise von Bürgern. Die Ermittler forderten auch Baumärkte und Maurer auf, nachzusehen, ob ihnen der spezielle Eckstein fehlt, der das Auto traf. Die Täter sollen noch drei weitere Steine auf die Straße geschleudert haben, die aber keinen Schaden anrichteten.

Zudem melden sich seit Sonntag andere Autofahrer, die erst kürzlich Ähnliches erlebt haben wollen. In der Nacht zum Donnerstag war unter derselben Brücke über die E20 – die Hauptverbindung zwischen Schweden und Westdänemark – ein Auto von einem Baumstamm getroffen worden. Dem Fahrer passierte nichts. "Es gibt aber niemanden, der etwas gesehen hat“, sagte die Polizeisprecherin. Deshalb sei nicht sicher, ob es sich bei dem Vorfall auch um ein Verbrechen handle.