Die Berliner Polizei ermittelt nach dem „CSD“ am Samstag: Ein Mann soll bei der Parade Opfer einer homophoben Attacke geworden sein.

Der junge Mann war mit seinem um ein Jahr jüngeren Begleiter am Sonnabend in der Luxemburger Straße unterwegs. Die beiden sollen dann vor einem Imbiss von einem jungen Mann aus einer Dreier-Gruppe heraus angesprochen und gefragt worden sein, warum sie schwarze Striche im Gesicht trügen.

Der 21-Jährige entgegnete daraufhin, dass er von einer CSD-Veranstaltung komme und ging anschließend mit dem Begleiter weiter. Das Trio folgte dann den Beiden. Zunächst soll einer aus dem Trio über das Basecap des Begleiters gestreichelt und dabei den Kopf nach unten gedrückt haben. Daraufhin stieß der 21-Jährige die Hand des jungen Mannes weg. Der Unbekannte soll den 21-Jährigen daraufhin mit der Faust und der flachen Hand mehrmals gegen den Kopf geschlagen haben.

CSD 2016 in Berlin trotzt der Angst

Beim CSD in Berlin fuhren zahlreiche bunte Wagen durch die Hauptstadt. Teilnehmer wollten bewusst den Zeiten der Angst entgegenwirken.
Beim CSD in Berlin fuhren zahlreiche bunte Wagen durch die Hauptstadt. Teilnehmer wollten bewusst den Zeiten der Angst entgegenwirken. © dpa | Rainer Jensen
Neben den bunt verkleideten Teilnehmern waren auch viele Polizisten zu sehen.
Neben den bunt verkleideten Teilnehmern waren auch viele Polizisten zu sehen. © dpa | Sophia Kembowski
Nach dem Amoklauf in München vom Vortag wurde die Parade in Berlin besonders geschützt.
Nach dem Amoklauf in München vom Vortag wurde die Parade in Berlin besonders geschützt. © dpa | Rainer Jensen
Die meisten Teilnehmer schienen die Vorfälle von München während der Parade nicht zu belasten.
Die meisten Teilnehmer schienen die Vorfälle von München während der Parade nicht zu belasten. © REUTERS | STEFANIE LOOS
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (Mitte) eröffnete die Parade.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (Mitte) eröffnete die Parade. © dpa | Rainer Jensen
Eine Gruppe von Schuhplattlern kam ebenfalls zu der Veranstaltung mit Hunderttausenden Teilnehmern.
Eine Gruppe von Schuhplattlern kam ebenfalls zu der Veranstaltung mit Hunderttausenden Teilnehmern. © REUTERS | STEFANIE LOOS
Das sonnige Wetter bot beste Vorraussetzungen für den CSD.
Das sonnige Wetter bot beste Vorraussetzungen für den CSD. © REUTERS | STEFANIE LOOS
Einige Teilnehmer verarbeiteten auf ihre Art tagespolitische Themen. Ein Mann trug etwa eine Maske des türkischen Präsidenten Recep Rayyip Erdogan, der aktuell durch seine autoritäre Politik für Diskussionen sorgt.
Einige Teilnehmer verarbeiteten auf ihre Art tagespolitische Themen. Ein Mann trug etwa eine Maske des türkischen Präsidenten Recep Rayyip Erdogan, der aktuell durch seine autoritäre Politik für Diskussionen sorgt. © REUTERS | STEFANIE LOOS
Entlang der Straße des 17. Juni führte der Weg der Teilnehmer.
Entlang der Straße des 17. Juni führte der Weg der Teilnehmer. © dpa | Sophia Kembowski
1/9

Die Angreifer flüchteten unerkannt

In der Folge soll der Attackierte zu Boden gegangen sein und ein Komplize des Angreifers soll ihn dann ebenfalls geschlagen haben. Der Dritte des Trios beteiligte sich offenbar nicht an den Schlägen. Anschließend flüchtete das Trio.

Der 21-Jährige erlitt bei dem Angriff Arm- und Kopfverletzungen. Zur ambulanten Behandlung wurde er von Rettungssanitätern in ein Krankenhaus gebracht. Sein Begleiter wurde nicht verletzt. Die Ermittler suchen nun nach den mutmaßlichen Angreifern.

Dieser Text erschien zuerst in der „Berliner Morgenpost“