Johannesburg.

Natur und Technik zu versöhnen, ist ein alter Traum. Der jüngste Träumer ist der südafrikanische Teenager Nadav Ossendryver, der mit seinen Eltern regelmäßig eines der größten Naturreservate Afrikas, den südafrikanischen Krügerpark, aufsucht. Der 15-Jährige entwickelte eine App, mit der Besucher des Krügerparks ihre Begegnung mit Löwen oder Elefanten auf ihrem Smartphone registrieren konnten – einschließlich der GPS-Daten. Die Erfindung stellte sich als derartiger Erfolg heraus, dass Nadavs Website Latestsightings.com zu einer der populärsten Internetseiten des Landes aufstieg. Naturschützer aber sehen das kritisch. Die Behörde des Krügerparks will Nadavs App sogar verbieten: Die technologische Errungenschaft habe die traditionellen Safari-Werte völlig durcheinandergebracht, wettert die Marketingchefin des staatlichen Reservats, Hapiloe Sello. Statt wie bisher entspannt durch die Steppe zu gondeln, rasten die Parkbesucher zu den GPS-Koordinaten.

Doch wie will die Parkbehörde ihr App-Verbot durchsetzen? Sie könnte höchstens allen Besuchern beim Eintritt ins Reservat das Handy wegnehmen oder den Empfang im ganzen Park stören.