Mönchengladbach.

Das Landgericht Mönchengladbach hat einen 26-Jährigen wegen Mordes, der schweren Misshandlung von Schutzbefohlenen und des schweren sexuellen Missbrauchs zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte seinen 19 Tage alten Sohn aus Eifersucht stundenlang gequält, missbraucht und schließlich erschlagen. Die Richter stellten am Dienstag die besondere Schwere der Schuld des 26-Jährigen fest. Damit kann er nach 15 Jahren keinen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung stellen.

Weil die 25 Jahre alte Mutter nicht eingeschritten ist, verurteilten die Richter sie wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen durch Unterlassen zu zwei Jahren Haft auf Bewährung. Die Zuschauer reagierten mit Unmut auf das milde Urteil: Die Anklage hatte mehr als sieben Jahre Haft wegen Totschlags durch Unterlassen gefordert.

Der Vater habe den Jungen aus maßloser Selbstsucht und Eifersucht getötet, sagte der Vorsitzende Richter Lothar Beckers in der Urteilsbegründung. Nach der Heimkehr von Mutter und Söhnchen Leo aus dem Krankenhaus sei der Vater eifersüchtig geworden. Der Polizei sagt er, das Kind habe ihm die Frau gestohlen. Demnach sollte der Junge sterben, damit der Vater wieder im Mittelpunkt steht.

In der Tatnacht im Oktober 2015 habe er dem Kind das Fläschchen gegeben und es gewickelt. Dabei sei ihm der Junge aus der Hand gerutscht und mit dem Kopf auf die Tischkante gefallen. Als sich der Junge nicht beruhigte, habe der Mann den Säugling getötet.

Die Mutter war während des Gewaltexzesses des Vater im Schlafzimmer nebenan. „Sie ist liegengeblieben, um zu zeigen, dass sie ihm vertraut“, sagte Richter Beckers.